„Der Wald ist eines der wichtigsten Ökosysteme.“ (1)
Doch was ist ein Ökosystem?
„Das Ökosystem besteht aus einem Lebensraum (Biotop), der von einer Lebensgemeinschaft verschiedener Tier-, Pflanzen- und Pilzarten (Biozönose) bewohnt wird.
Das Ökosystem Wald umfasst eine größere Fläche mit einer hohen Dichte an Bäumen.“ (1) Das bedeutet, dass es sehr viele Bäume im Wald gibt. Im Wald leben Pflanzen und auch Tiere wie Rehe, Hasen, Füchse oder allerlei Insekten. Es gibt natürlich auch Pilze im Wald. Somit herrscht eine große Artenvielfalt im Wald.
„Die Wälder der Erde sind die wichtigsten Sauerstoffproduzenten unseres Planeten und sie sind sogar am Wasserkreislauf beteiligt. Heute sind etwa 30% der Landmasse der Erde von Wäldern bedeckt.“ (1)“Vor Beginn der Industrialisierung betrug dieser Anteil noch zwischen 55% und 60%.“ (2)
Nochmal kurz die Definition von Wald:
„Ein Wald ist eine größere zusammenhängende Fläche mit einer hohen Dichte an Bäumen. Gemäß der ökologischen Definitionen von Wald müssen die Bäume so dicht stehen, dass sich ein typisches Waldinnenklima entwickelt.“(1) Im Wald sind die Temperaturen ausgeglichener, Luftbewegungen (Wind) und Lichtintensität (Sonnenlicht) geringer. Verglichen mit einer Wiese ist auch die Luftfeuchtigkeit im Wald höher.
Ökosystem Wald Aufbau
„Ökosysteme setzen sich aus einer Biozönose (Lebensgemeinschaft von Tieren, Pflanzen und Pilzen) und aus einem Biotop (Lebensraum, den die Lebewesen bewohnen) zusammen. Genauso ist das Ökosystem Wald aufgebaut.
In der Biozönose leben verschiedene Waldtiere wie Rehe, Ameisen und Füchse, unterschiedliche Pflanzenarten wie Bäume und Sträucher und Pilze, wie der Fliegenpilz. Die einzelnen Lebewesen stehen in komplexen Beziehungen zueinander. Diese Verbindung zwischen den Lebewesen bezeichnest Du als biotische Faktoren. Ein Beispiel hierfür ist die Räuber Beute Beziehung. Sie beschreibt z. B. dass im Ökosystem Wald ein Fuchs (Räuber) Hasen (Beute) frisst.
Das Biotop ist gekennzeichnet durch abiotische Faktoren. Das sind die unbelebten Bestandteile der Natur, die auf die Lebewesen wirken. Zu ihnen zählst Du z. B. die Temperatur, das Wasservorkommen, die Windstärke und das Sonnenlicht. Jedes Lebewesen braucht eine bestimmte Ausprägung der Faktoren, um überleben zu können (Beispiel: Temperatur nicht zu heiß oder zu kalt). Das Biotop im Ökosystem Wald bietet den verschiedenen Waldlebewesen also die passenden Umweltvorraussetzungen, damit sie sich verbreiten können.
Stockwerke des Waldes
Das Ökosystem Wald setzt sich aus fünf Stufen zusammen.“ (1) „Viele heimische Wälder sind wie ein Haus mit mehreren Etagen aufgebaut. Durch die unterschiedlichen Höhen der Pflanzen entstehen im Wald verschiedene Stockwerke.“ (3)
Der Keller: Die Wurzelschicht
Er reicht bis zu 5m in die Tiefe. Dort wurzeln die Bäume, Sträucher und alle anderen Pflanzen, die im Wald wachsen. „Zwischen den unterirdischen Wurzeln graben Mäuse und Füchse ihre Tunnel und Baue. Typische Bewohner der Wurzelschicht sind Tausendfüßer und Regenwürmer. Im Winter ziehen sich auch einige Insekten, Reptilien und Amphibien aus der Bodenschicht dorthin zurück. Kröten, Frösche und Schlangen verfallen dann in eine sogenannte Kältestarre.“ (3)
Das Erdgeschoss: Die Bodenschicht
Sie wird gebildet von Moosen, Flechten, Pilzen und herabgefallenen Nadeln und Blättern. Kleinstlebewesen zersetzen die Nadeln und das Laub zu Humus. Es wachsen hier auch kleine Blütenpflanzen wie Sauerklee und Haselwurz. Die Bodenschicht bietet außerdem auch vielen Insekten, Spinnen und Reptilien einen Lebensraum. „Hier tummeln sich Eidechsen, Salamander, Asseln, Aaskäfer, Wanzen und Schnecken. Auch kleine Säugetiere wie Mäuse und Igel sind hier Zuhause.“ (3)
Der erste Stock: Die Krautschicht
Sie wird aus Gräsern, Farrnen, Kräutern und Blütenpflanzen gebildet. Die Krautschicht erstreckt sich da bis in 1,5m Höhe. Hier können beispielsweise Schmetterlinge und ihre Raupen, Bienen, Käfer und in der Dämmerung auch Glühwürmchen beobachtet werden. Die Pflanzen dieser Schicht dienen ihnen als Nahrungsquelle.
Auf Lichtungen oder an Stellen, wo Kiefern und Birken wachsen, ist die Krautschicht üppiger, weil, diese Bäume mehr Licht durchlassen. „In so genannten Schattenwäldern wachsen am Boden weniger Pflanzen, denn Bäume wie Buche, Fichte und Tanne haben sehr dichtes Laub, so dass weniger Sonnenstrahlen bis zum Boden vordringen können.
Frühblüher wie Buschwindröschen und Scharbockskraut können in Buchenwäldern trotzdem gedeihen, denn sie haben einen Trick: Sie blühen im Frühjahr, noch bevor die Bäume Blätter tragen und ein geschlossenes Blätterdach den Boden abdunkelt.“ (3) Diese Pflanzen können dann ganze Blütenteppiche bilden. Dies ist besonders wichtig für Insekten, denn sie liefern ihnen den ersten Nektar des Jahres.
Der zweite Stock: Die Strauchschicht
Sie befindet sich über der Krautschicht und erstreckt sich bis in eine Höhe von etwa 5m. Es befinden sich hier viele Sträucher wie Haselnuss, Weißdorn und Holunder. Hier z. B. bauen Vögel ihre Nester und Rehe finden Unterschlupf vor ihren Feinden. Sie können sich dort verstecken und die Dornen der Sträucher schützen sie. Diese Schicht dient vielen Tieren außerdem als Nahrungsquelle. „Früchte wie Vogelbeeren, Holunderbeeren, Hagebutten, Schlehen, Himbeeren, Brombeeren oder Haselnüse liefern wertvolle Energie. In den Blüten steckt Nektar für die Insekten.“ (3)
Die Strauchschicht ist umso dichter und üppiger je mehr Licht den Waldboden erreicht. Das kannst Du z. B. auf Lichtungen erleben. Am Waldrand wachsen auch Sträucher und bilden somit einen natürlichen Übergang zwischen Wald, Wiesen und Feldern.
Das Dachgeschoss: Die Baumschicht
Das oberste Stockwerk wird auch als Kronenschicht bezeichnet. Die Baumschicht bildet das Dach des Waldes. Die höchsten heimischen Bäume sind die Eschen, die mehr als 40m hoch werden. „Weitere Laubbäume unserer Wälder sind Eichen, Buchen, Ahorn oder Birken. Zu den Nadelbäumen gehören z. B. Tannen, Fichten und Kiefern.“ (3)
Für viele Waldtiere ist der Dach des Waldes mit seinen Baumkronen ein Lebensraum. „Es bietet seinen tierischen Bewohnern Schutz vor Regen und Sonne. Hier leben Eichhörnchen, Baummarder und viele Vogelarten wie Eichelhäher, Zilpzalp, Kleiber und Kreuzschnabel. Eulen und andere Greifvögel nutzen die Bäume als Spähposten für Jagdflüge, als Nist- und Brutpläze.“ (3)
Viele Tierarten haben auch in den Stämmen der Bäume ein Zuhause – z. B. nutzt der Specht Baumhöhlen, um dort seine Jungen aufzuziehen. „Andere typische Baumhöhlenbewohner sind Fledermäuse, Baummarder und Siebenschläfer. Unter der Baumrinde leben viele verschiedene Insektenarten.“ (3)
(1)……https://studyflix.de/biologie/oekosystem-wald-2527
(2)…..https://www.biologie-schule.de/oekosystem-wald.php (3)…..https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/lebensraeume/land/stockwerke-des-waldes.html
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