Asseln sind graubraune Tiere mit einer Größe von 2cm. „Sie gehören zur Krebs-Tiergruppe und sind die einzigen Vertreter dieser Gruppe, die im Laufe der Erdgeschichte von einem Leben im Wasser zum Landleben übergegangen sind.
Die bekanntesten an Land lebenden Asselarten sind die Mauerasseln und Kellerasseln.“ (1)
„Die Mauerasseln findet man im Falllaub, unter Baumstümpfen und Steinen. Unter ihren Skelettplatten tragen sie einen Flüssigkeitsvorrat, mit dem sie wie Wasserbewohner mit kiemenähnlichen Organen atmen. Dieser Wasserbedarf erklärt auch ihr Vorkommen in entsprechenden feuchten Lebensräumen.
Asseln sind eher während der Dämmung und Nacht aktiv, da die Gefahr einer Austrocknung dann geringer ist, denn ihre Kiemen müssen immer von einem dünnen Wasserfilm überzogen sein.
Sie leben als Abfallzersetzer vorwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen.“ (1) Das Laub im Garten bildet den größten Anteil ihrer Nahrung. Sie ernähren sich in den Sommermonaten von abgestorbenen Pflanzenmaterial, Algen und Moosen. Folglich sind die Kellerasseln und Mauerasseln von großer Bedeutung als Zersetzer und Humusbildner.
„Eine Assel hat immer sieben Beinpaare, während alle Insekten drei und die Tausendfüßler stets mehr als acht Beinpaare haben.
Es gibt Wasserasseln und Landasseln. Die meisten Arten leben wie der größte Teil ihrer Krebsverwandtschaft im Meer, einige im Süßwasser. Nur wenige Arten haben im Laufe ihrer Stammesgeschichte das Land »erobert«. In Mitteleuropa sind das rund 50 Arten.
Die Landasseln besitzen dafür eine Besonderheit: Sie können den für die Atmung notwendigen Sauerstoff sowohl über Kiemen als auch direkt aus der Luft über so genannte Tracheenlungen aufnehmen. Die Außenhaut der Tiere ist zwar wasserdurchlässig, aber »Tricks« ermöglichen es ihnen, zu starken Flüssigkeitsverlust zu vermeiden: Sie besitzen ein Wasserleitungssystem, bei dem der Urin aus Drüsen am Kopfende austritt, woraufhin die Flüssigkeit wieder zurückgeleitet und dabei über die gesamte Körperoberfläche verteilt wird, sobald das im Urin enthaltene Ammoniak entwichen ist. Das ermöglicht den Tieren den Aufenthalt in feuchten wie in trockeneren Milieus. Man kann sie als »Grenzgänger zwischen Wasser und Land« bezeichnen
Meist finden wir die Landasseln in kühlen, feuchten und dunklen Ecken – je nach Feuchtigkeit entweder zusammen mit Schnecken, Würmern und Springschwänzen oder mit Ohrwürmern und kleinen Spinnen. Sie leben vorwiegend in der Laubstreu des Waldbodens, in der Nähe kleiner Tümpel und in den feuchten Fugen oder Spalten von Felswänden. Von da aus gelangen sie auch in unsere Häuser, werden mit Feldfrüchten aller Art eingeschleppt oder wandern selbst. Ihren neuen Lebensraum finden sie dann unter Kellertreppen oder feuchten Bodenbelägen, in den Ritzen alter, bröckeliger Mauern und zwischen allen möglichen Gerätschaften, die in Kellern oder Schuppen gelagert und selten benutzt werden. Deshalb wird die am meisten verbreitete Art auch als Kellerassel bezeichnet.
Die meisten Asseln sind schwarz bis schiefergrau. Nur die Mauerassel kann auch schwach glänzend hellbraun gefärbt sein, und unter den Kellerasseln lassen sich manchmal ganz weiße oder weiß und schwarz gescheckte Tiere entdecken.
Ihre Nahrung finden die Asseln überall dort, wo sich organische Stoffe zersetzen, wo Früchte verrotten oder Gemüseabfälle, Schnittgut und Laub kompostiert werden. Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen können sie auch kaum zersetztes und frisches Pflanzenmaterial zerkleinern. Zudem nehmen die Tiere kleine Sandkörner und Bodenkrümel auf, die im Darm mit der Nahrung gründlich durchmischt werden. Dadurch trägt der Kot der Asseln zur Bodenverbesserung bei.
Zur Fortpflanzung paaren sich männliche und weibliche Tiere Bauch an Bauch – eine in der Tierwelt sehr seltene Haltung. Nach ungefähr 40 bis 50 Tagen schlüpfen die Jungtiere aus den befruchteten Eiern. Bei einer Kellerassel können das je nach Kondition, Größe und Alter des Weibchens bis zu 70 Nachkommen sein.
Wachsen können Asseln wie alle Krebstiere nur nach der Häutung, bei der das harte Außenskelett (Panzer) abgestoßen wird – ein Vorgang, der sich während ihres Lebens ständig wiederholt. Die Hülle wird übrigens nach der Häutung meist aufgefressen.
Eine Verwandte der Landasseln ist die Wasserassel, die in Bächen, Tümpeln und Seen zwischen Wasserpflanzen und unter Steinen lebt. Diese Asselart betreibt besonders ausgeprägte Brutpflege: Die Jungtiere besitzen beim Schlüpfen nur drei Beinpaare und werden vom Muttertier viele Wochen lang mitgetragen, bis sie beinahe die Größe eines erwachsenen Tieres haben und keinen Schutz mehr brauchen.
Die Wasserassel ist ein »Zeigertier«: Findet man in einem Bach oder Tümpel Wasserasseln, verweist das auf die Wasserqualität. Meist handelt es sich um ein Gewässer mittlerer Güteklasse: Das Wasser ist eher arm an Sauerstoff und reich an organischen Stoffen, sei es durch leichte (!) Verunreinigungen aus der Landwirtschaft oder geringen Wasseraustausch, wie das bei kleineren Tümpeln häufig der Fall ist.
Besonders angesehen sind Asseln bis heute nicht. Sie werden mit Unrat und Schmutz in Verbindung gebracht, obwohl sie auf viele Arten menschlicher Verunreinigungen sehr empfindlich reagieren. Offenbar reicht ihre Vorliebe für dunkle, feuchte Ecken aus, dass Menschen ihnen mit Widerwillen oder Ablehnung begegnen.“ (2)
(1)… http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=3102
(2).. https://www.betrifftkinder.eu/zeitschrift/betrifft-kinder/betrifft-kinder-2006/bk-1206/314-kleine-tiere-ueberall-assel.html
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