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Stell dir vor, du schlenderst mit deinem Kind durch einen Eichenwald: Im Sommer summt und brummt es, im Herbst wird es stiller, und im Winter scheint die Welt zu schlafen. Genau diese Jahresreise können Kinder mit offenen Augen entdecken – auch wenn Tobi, der kleine fliegende Steinpilz aus meinem Kinderbuch „Aufregung im Eichenwald“, keine Insekten in seiner Geschichte hat. Tobis Botschaft von Mut, Freundschaft und dem Wert des Andersseins passt aber wunderbar zu unseren kleinen Fliegerinnen: Auch bei Bienen, Wespen, Hornissen und Hummeln zählt die Vielfalt – jede Art hat ihre Aufgabe.
Mein Kinderbuch „Aufregung im Eichenwald“
Mein Kinderbuch handelt von einem kleinen Steinpilzjungen namens Tobi, der eine besondere Gabe besitzt: Er kann fliegen! Diese seltene Fähigkeit zum Fliegen hat nur er. Leider wird Tobi von den anderen Dorfkindern ausgeschlossen, weil er anders ist und fliegen kann. Tobi hat nur eine Freundin und seine Schwester, die zu ihm halten.
Eines Tages versteigt sich das kleine Eichhörnchen Karli in einem hohen Baum und kommt nicht mehr allein herunter – alle sind ratlos, wie sie Karli helfen können. Jedoch bald sind sich die Dorfkinder einig: Es kann nur einer Karli helfen – der kleine Tobi. Doch wird der Steinpilzjunge helfen?
In einer aufregenden Rettungsaktion fliegt Tobi zu Karli und bringt ihn sicher auf den Boden. Jetzt müssen die Pilzkinder erkennen, dass Tobis außergewöhnliche Fähigkeit auch sehr nützlich ist und Anderssein nicht schlecht ist. Er wird in die Gemeinschaft aufgenommen.
Im Anhang des Kinderbuchs können die Kleinen noch Malen, Basteln, Rätseln und kindgerecht über einige Pilzsorten und Kastanien lernen.
Das Kinderbuch ab 4 Jahren enthält zahlreiche, von mir gefertigte, Illustrationen. Es werden Werte wie Mut, Toleranz, Verantwortung, Empathie, Ehrlichkeit, Selbstvertrauen, Gerechtigkeit und Dankbarkeit vermittelt.
Frühling: Königinnen auf Wohnungssuche und erste Tänze
Wenn die Sonne wieder Kraft bekommt, starten die Hummelköniginnen als Erste. Sie brummen schwerfällig knapp über dem Boden und suchen nach einem Nest: verlassene Mausgänge, Laubhaufen, trockene Grasbüschel. Wird ein Platz gefunden, legt die Königin die ersten Eier und wärmt die Brut durch Muskelzittern – ein echtes Naturwunder, das Kinder staunen lässt.
Auch Wespen- und Hornissenköniginnen erwachen aus ihrer Winterruhe. Ganz allein beginnen sie, aus gekauten Holzfasern die ersten zarten Papierwaben zu bauen – sozusagen die Kinderstube. Sie sammelt, baut, legt Eier und zieht die erste Generation Arbeiterinnen groß, die später übernehmen.
Honigbienen sind im Frühling im Sammelfieber. Sie holen Nektar und Pollen und erzählen einander per „Schwänzeltanz“, wo die besten Blüten stehen. Das ist Teamwork in Perfektion!
Tipps für euch:
- Schwänzeltanz nachtanzen: Spielt „Bienenbote“ – ein Kind tanzt Richtung „Blumenbild“, die anderen folgen. So wird Orientierung zur Bewegungsidee.
- Hummelsuche mit Abstand: Langsam gehen, lauschen. Hummeln sind friedlich, wenn man sie in Ruhe lässt. Bitte Nester nicht aufgraben.
- Frühblüher pflanzen: Krokusse, Lungenkraut, Salweide – im Herbst gesetzt, im Frühling Buffet für die ersten Bestäuber.
Und der Tobi-Bezug? Auch wenn Tobis Geschichte nicht vom Frühling und nicht von Insekten erzählt, zeigt sie, wie wichtig Anfänge sind: Wie Tobi seine Stärke entdeckt, beginnen auch die Königinnen mutig ganz allein.
Sommer: Volle Wiesen, volle Nester – und natürliche Schädlingsjäger
Jetzt brummt das Leben. Die Völker wachsen: Bei Hummeln, Wespen und Hornissen übernehmen Arbeiterinnen die Versorgung. Honigbienen bestäuben im Akkord – Obst, Beeren, Kräuter, Blumen. Ohne ihr Summen gäbe es viele Lieblingsspeisen gar nicht oder nur in geringer Menge.
Wespen und Hornissen jagen Insekten wie Fliegen, Mücken, Raupen – sie sind eine natürliche Schädlingskontrolle. Hornissen sind dabei viel friedlicher als ihr Ruf und greifen nur an, wenn man dem Nest zu nah kommt. Beobachten? Ja – aber immer mit reichlich Abstand.
Ideen für draußen:
- Bestäubungs-Bingo: Malt Bildchen von Lavendel, Klee, Brombeere. Wer zuerst eine Biene/Hummel an drei „Stationen“ sieht, ruft „Bingo!“
- Wasserstelle bauen: Flache Schale, Steine als „Rettungsinsel“, täglich frisches Wasser – Trinkbar für Bestäuber und Vögel.
- Farbenforscher: Zählt, welche Blütenfarben besonders beliebt sind. Oft siegen Violett und Blau – spannend zu sehen, dass Bienen UV-Muster erkennen, die wir gar nicht sehen.
Im Eichenwald von Tobi sind im Sommer die Freunde aktiv: Vögel picken Insekten, das Eichhörnchen Karli flitzt in den Bäumen, der Igel sucht nachts nach Futter. So wird Kindern spielerisch klar: Jeder hat seinen Platz – genau wie in einem Insektenvolk.
Herbst: Abschied, Vorräte und ein Neuanfang
Der Herbst ist für viele Hautflügler eine stille Wende. Bei Hummeln, Wespen und Hornissen schlüpfen neue Königinnen und Männchen. Nach der Paarung sterben die Völker ab; nur die jungen Königinnen überleben, indem sie sich Fettreserven anfressen und ein frostfreies Versteck suchen – unter Rinde, in Holzritzen, im Laub. Honigbienen bleiben als Volk zusammen und füllen emsig ihre Vorräte mit Nektar und Pollen, damit der Winter klappt.
Aktivitäten mit Kindern:
- „Königinnen finden?“ Besser: Verstecke schützen! Lasst Laubhaufen liegen, schneidet Stauden erst im Frühling. Das hilft Königinnen – und Igeln, wie Tobis Freund im Buch.
- Waben basteln: Aus Eierkartons oder Pappe Wabenformen schneiden, gelb anmalen, kleine „Larven“ aus Watte einkleben. So wird der Lebenszyklus greifbar.
- Kastanienzeit: Im Anhang von „Aufregung im Eichenwald“ gibt’s Bastelideen – Kastanien passen perfekt zur Herbststimmung und knüpfen an Tobis Welt an.
Tobis Geschichte zeigt im Herbst besonders schön, wie Gemeinschaft trägt: Als Karli in Not ist, hilft Tobi trotz Ausgrenzung. Ein wertvoller Gesprächsanlass über Empathie und Verantwortung – auch gegenüber Natur und Insekten.
Winter: Stille Heldinnen im Verborgenen
Draußen ist es leise. Honigbienen bilden im Stock eine wärmende Wintertraube. Durch Muskelzittern halten sie die Königin warm und wechseln sich an den Außenplätzen ab – Teamgeist pur. Hummel-, Wespen- und Hornissenköniginnen überwintern allein in geschützten Verstecken. Man sieht sie kaum; das ist normal und wichtig, damit sie Kraft für den Frühling sammeln.
So könnt ihr unterstützen:
- Natur-Ecken stehen lassen: Laub, Totholz, hohle Stängel – das sind Winterwohnungen. Räumt nicht alles „ordentlich“ weg.
- Leise sein am Baum: Kein Klopfen an potenziellen Quartieren, keine Rinde abziehen.
- Beobachten statt stören: Imker-Videos anschauen, ein Museum mit Schaubienenstock besuchen – sicher, warm und lehrreich.
Und im Eichenwald? Auch ohne Insektenhandlungen spürt man die winterliche Freundschaft: Vögel rücken näher an Futterplätze, der Igel schläft, Eichhörnchen nutzen Vorräte. Diese Jahresruhe lässt Kinder begreifen, dass Nichtstun manchmal Fürsorge ist.
Besonderes Wissen zum Weitererzählen
- Hornissen sind friedlicher als ihr Ruf und in vielen Regionen geschützt. Nester also niemals eigenmächtig entfernen – im Zweifel Fachleute und lokale Regeln beachten.
- Hummeln sind Kälteprofis. Sie können bei niedrigeren Temperaturen fliegen als Honigbienen und sind oft die ersten und letzten Bestäuber im Jahr.
- Wespen bauen aus gekauten Holzfasern Papiernester – echte Architektinnen der Natur. Mit Kindern könnt ihr „Papier“ einmal bewusst fühlen und vergleichen.
- Honigbienen sehen UV-Licht. Viele Blüten haben „Landebahnen“ im UV-Bereich, die uns verborgen bleiben. Tipp: Vergleicht gemeinsam Blütenfarben – oft sind Blau- und Lilatöne besonders „bienenmagnetisch“.
Diese kleinen Aha-Momente machen aus Waldspaziergängen Lernabenteuer – ganz im Sinne von Tobis Geschichte, die zeigt, dass Neues entdecken Mut macht.
Sicher und respektvoll: So erklärst du Kindern den richtigen Umgang
- Ruhig bleiben: Nicht wedeln, nicht pusten (CO₂ macht Insekten nervös). Langsame Bewegungen, Abstand wahren.
- Essen draußen: Getränke abdecken, Obstschalen zügig wegräumen, Mülleimer schließen. Süße Hände abwischen.
- Nester: Immer Abstand halten, Fluglöcher frei lassen, keine Erschütterungen oder Vibrationen (z. B. über Rasenmäher).
- Kleidung: Neutrale Farben, keine stark duftenden Sprays. Sandalen? Lieber Socken/geschlossene Schuhe auf Wiesen.
- Notfälle: Stiche kühlen, Zwiebel oder Kältepack hilft. Bei bekannten Allergien: Notfallset parat und Hinweise an Betreuungspersonen. Im Zweifel ärztlichen Rat einholen.
Mitmachideen für alle Jahreszeiten (elternfreundlich und kindgerecht)
- Summ-Detektive: Lauschen statt suchen. Wer hört zuerst das tiefe Hummelbrummen, wer das helle Bienensurren?
- Bewegungs-Spiel „Wabentausch“: Wie Bienen im Stock tauscht ihr „Waben“ (Papierkreise) und bringt sie zur „Kinderstube“ (Korb).
- Natur-Atelier: Druckt mit Blättern, baut Mini-Nester aus Gras (nur lose Materialien, nichts aus der Natur reißen).
- Geschichtenzeit: Nach dem Spaziergang gemeinsam erzählen, wie ein Insektenjahr verläuft – und Parallelen zu Tobi ziehen: Was macht Anderssein stark? Wer hilft wem?
- Freundliche Wespen: Wenn Wespen am Tisch sind, bleibt ruhig, deckt Getränke ab, bietet ein Stück überreife Traube abseits an – wedeln und pusten stresst sie.
Sicherheit geht vor:
- Abstand zu Nestern wahren, niemals an- oder umstoßen.
- Keine Parfüms/Haargels bei Beobachtungstouren – sie locken an.
- Bei Allergien oder starken Reaktionen medizinischen Rat einholen.
Tobis Eichenwald: Vielfalt macht stark
Mein Kinderbuch „Aufregung im Eichenwald“ erzählt nicht vom Frühling und Winter und nicht von Insekten – und gerade deshalb ist es eine schöne Ergänzung zu euren Naturmomenten. Tobi, der kleine fliegende Steinpilz, wird erst belächelt und ausgeschlossen, weil er anders ist. Als das Eichhörnchen Karli in Not gerät, zeigt sich, wie nützlich Anderssein sein kann. Mut, Toleranz, Zusammenhalt – genau jene Werte, die auch ein Insektenjahr prägen: Jede Art, jede Fähigkeit zählt. Vögel, Igel und Eichhörnchen sind Tobis Freunde – sie bilden wie ein gesundes Ökosystem ein starkes Team.
Für dich als Elternteil bietet das Buch viele Aufhänger: über Empathie sprechen, Mut stärken, Verantwortung und Gerechtigkeit greifbar machen – und danach hinausgehen und im echten Wald Vielfalt entdecken.
Lust auf mehr Eichenwald?
Wenn du nach euren Streifzügen durch den Jahreskreis eine liebevolle Geschichte suchst, die Kinderherzen stärkt und nebenbei zum Malen, Basteln und Rätseln einlädt, lohnt sich ein Blick in „Aufregung im Eichenwald“. Das Kinderbuch ab 4 Jahren gibt es mit zahlreichen handgefertigten Illustrationen – auch als Hörbuch. Auf der Website findest du außerdem kostenlose Ausmalbilder, mit denen ihr die Erlebnisse aus dem Wald kreativ nachklingen lassen könnt.