Ihr habt sicher schon einmal in der Erde gebuddelt. Habt ihr bemerkt, wie viel Leben in der Tiefe steckt? Regenwürmer tauchen auf und Asseln fliehen eilig davon. Doch das sind längst nicht die einzigen Erdreichbewohner. Innerhalb von 0,3 Kubikmeter (das entspricht einer Fläche von 1×1 Meter und 30 cm Tiefe) leben 1,6 Billionen Lebewesen – im Vergleich dazu: auf der Erde leben derzeit „nur“ 7,5 Milliarden Menschen. Eine unvorstellbar große Zahl an Lebewesen also wohnt im Erdreich.“ (1) Die meisten Lebewesen sind so winzig, dass wir sie mit bloßem Auge nicht sehen können – vielleicht erscheint uns die Zahl deshalb so groß.“ Aber was lebt überhaupt da unten? In 0,3 Kubikmeter Erdreich befinden sich
• 2,5 Billionen Mikroorganismen: Bakterien, Pilze, Algen
• 1 Millionen Fadenwürmer
• 100.000 Milben
• 50.000 Springschwänze
• 25.000 Rädertiere
• 10.000 Borstenwürmer
• 100 Käferlarven
• 100 Zweiflüglerlarven
• 80 Regenwürmer
• 50 Schnecken
• 50 Spinnen
• 50 Asseln“ (1)
Ich möchte in weiteren Blogartikeln auf diese wichtigen Tiere genauer eingehen und beginne mit dem Regenwurm.
Regenwürmer
„Regenwürmer kennt ihr bestimmt, oder? Besonders nach Regen sieht man sie an der Oberfläche. Ansonsten befinden sie sich in senkrechten Gängen im Boden, die mehrere Meter tief gehen. Beim Graben dieser Gänge wälzen die bis zu 30 cm langen Tiere den Boden ganz schön um und lockern ihn somit auf. Lockerer Boden kann Regenwasser besser aufnehmen und speichern. Für Pflanzen ist das gerade in Zeiten wichtig, in denen es länger nicht geregnet hat. Regenwürmer ernähren sich von Blättern, Gräser und abgestorbenen Pflanzenteilen.“ (1) Ein Regenwurm kann in einer Nacht bis zu 20 Blätter in seine Gänge ziehen. „Die Regenwürmer holen die Blätter nachts von der Erdoberfläche und ziehen sie mit sich in die Tiefe, wo Bakterien und Pilze die Nahrung zerkleinern. Anschließend kann der Regenwurm sie verschlingen, verdauen und wieder ausscheiden. Auch das ist gut für die Pflanzenwelt! Denn in ihren Hinterlassenschaften stecken hochkonzentrierte Nährstoffe – der Wurm-Kot ist also hervorragender Dünger. Häufig heißt es, dass Regenwürmer auch dann weiterleben können, wenn man sie zweiteilt. Das ist allerdings ein Gerücht: Nur der Vorderteil kann überleben, wenn man den Wurm hinter dem zehnten Segment teilt.“ (1) Es heißt auch, dass Regenwürmer bei Regen an die Oberfläche kommen, weil sie sonst in ihren Gängen ertrinken würden. Das stimmt nicht: Er spürt die Vibrationen der Regentropfen und kommt deshalb aus seinen Gängen. „Mit dem Regenwasser hat das nichts zu tun.“ (2) Regenwürmer sind blind, taub, wirbellos und stumm, sie gehören trotzdem zu den stärksten Tieren der Welt. Wenn der Regenwurm seinen Gang gräbt, dann stößt er mit dem Kopf in eine Lücke im Erdreich. Indem er sich vorwärts schiebt, erweitert er die Lücke und drückt Erde zur Seite. Dabei wendet erklärte auf, mit denen er das 60-fache seines Körpergewichts bewegen kann. Im Verhältnis zu seiner Größe gehört der Regenwurm damit zu den stärksten Tieren der Welt! „Der längste Regenwurm Deutschlands lebt im Schwarzwald und kann einen halben Meter lang werden. Er heißt “badischer Riesen- Regenwurm“. Er ist schwer zu entdecken, weil er sich nur nachts an die Oberfläche kommt und das auch nur dann wenn es draußen feucht ist
Regenwürmer machen den besten Dünger
Wissenschaftler haben die Nährstoffe in Regenwurmhäufchen untersucht und festgestellt, dass der Regenwurmkot ein besserer Pflanzendünger als die beste Komposterde ist. Das liegt an der Lebensweise des Tieres. Er frisst pro Tag halb so viel wie er selber wiegt. „Wenn der Regenwurm das Blatt frisst, kommt auch Erde, Bakterien und Pilze mit, die in seinem Darm einfach weiterarbeiten. Das Gemisch, das dann hinten rauskommt, ist für Pflanzen ein wahres Wundermittel.“ (2) Die Vorfahren des Regenwürmer haben im Meer gelebt, doch man findet ihn normalerweise im Erdboden. Manchmal kommt er auch nach oben, zB wenn er sich paart. „Es gibt sogar Arten, die in Seen oder Flüssen leben. Für Regenwürmer darf es nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Im Winter halten sie eine Art Winterschlaf. Vor 200 Jahren glaubte man noch, dass Regenwürmer schädlich seien. Inzwischen weiß man, dass sie sehr gut für den Boden sind. Es gibt sogar Wurmfarmen: Dort werden Regenwürmer gezüchtet und dann verkauft.“ (3) Die Würmer werden von Gärtnern gekauft, aber auch von Anglern, die es für den Angelhaken braucht. „Fische fressen gerne Regenwürmer, und auch viele andere Tiere wie der Maulwurf. Auch für Vögel wie Stare, Amseln und Drosseln gehören Regenwürmer zur Nahrung.“ (3) Größere Tiere wie Füchse mögen Regenwürmer, aber auch kleine wie Käfer und Frösche.
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(1)…….. https://www.geo.de/geolino/natur-und-umwelt/4390-rtkl-erdreich-es-wimmelt-im-boden
(2)…… https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/tiere/weichtiere-nesseltiere/regenwuermer.html#:~:text=Regenw%C3%BCrmer%20ernh%C3%A4hren%20sich%20von%20abgestorbenen,zu%20fressbaren%20Kr%C3%BCmeln%20zersetzt%20werden
(3)…… https://klexikon.zum.de/wiki/Regenwurm
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