Sabine Kodatsch

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Kuckuck

von | 16. Sep 2022 | 0 Kommentare

„Wenn die Kuckucks aus den Winterferien in Afrika zurück kommen, sollten manche Singvögel ihre Nester nicht mehr aus den Augen lassen. Denn die Kuckucks sind ein gerissenes Pärchen: Während ER Schmiere steht, legt SIE ihre Eier in fremde Nester. Die unfreiwilligen Pflegeeltern ziehen das gefräßige Kuckuckskind groß  – sie können nicht anders.

Das Kinderlied

„Kuckuck, Kuckuck ruft`s aus dem Wald. Lasset uns singen tanzen und springen. Frühling, Frühling wird es nun bald!

Dieses bekannte Kinderlied kennst du sicher. Und tatsächlich, wenn du den Kuckuck rufen hörst ist der Frühling eingezogen.“(4)

Die Familie der Kuckucke (Cuculidae) umfasst rund 130 Arten. Sie besiedeln weite Teile der Alten und Neuen Welt. “Unser” Kuckuck (Cuculus canorus) ist die einzige Art in Mitteleuropa. Nur in Spanien und vereinzelt auch in anderen

Mittelmeerregionen gibt es einen weiteren Verwandten, den auch äußerlich deutlich zu unterscheidenden Häherkuckuck (Clamator glandarius). In Deutschland ist der etwa taubengroße Vogel also unverwechselbar.

Der Drückeberger: Wie der Kuckuck andere Vögel austrickst

Kuckucke kommen in Volksliedern vor und gelten als Frühlingsboten. Trotzdem sind sie nicht besonders beliebt. Nach menschlichen Maßstäben ist ihre Lebensweise ziemlich unsozial und wenig fürsorglich.“(1)

Aussehen des Kuckucks

„Mit 34 Zentimeter Körpergröße ist der Kuckuck etwa so groß wie sein Vorgänger unter den Jahresvögeln, der Turmfalke. Aber er ist ein eher scheuer Vogel, der die Nähe des Menschen meidet.

Meist ist er im Flug zu sehen. Dabei erinnert er ebenfalls ein wenig an einen Falken, doch sein Schwanz ist deutlich länger, sein Flügelschlag auffallend flach.

Gerne sitzt er weithin sichtbar auf einem Busch oder Zaunpfahl.

Das Männchen ist überwiegend schiefergrau. Seine quergebänderte Unterseite erinnert an einen Sperber.

Die Weibchen sind leicht rostfarben getönt. Ihre etwas schwächere Bänderung beginnt bereits an der Kehle. Besonders die Weibchen kommen aber auch in einer selteneren, kräftig rostbraunen und auch oberseits gebänderten Variante vor. Diese Abweichung ähnelt dem Jugendkleid, besitzt jedoch nicht dessen weißen Nackenfleck.“(5)

„Er lebt in Europa und meistens in Wäldern und Parks. Der Kuckuck frisst Raupen und Insekten.

Er gibt Laute von sich, die so klingen wie sein Name: Ku- ckuck!“(3) Das sind sogenannte Balzrufe des Männchens.“(1) Hier kannst Du den Ruf des Kuckucks hören.

„Die Männchen verfolgen die Weibchen oft mit einem heiseren “hach hachhach”. Diese wiederum haben eine ganz andere Stimme, ein laut trällerndes “Kichern”.“(5)

„Ein Ei im fremden Nest

Das Kuckucksweibchen legt seine Eier in fremde Nester und lässt den Nachwuchs von fremden Vögeln aufziehen. Klingt nach Betrug – oder? Frau und Herrn Kuckuck ist das egal. Ihre Methode der Arterhaltung ist jedenfalls ziemlich erfolgreich – und darauf kommt es an.“(1)

„In Europa sind mehr als 100 Vogelarten bekannt, die dem Kuckuck als Wirt dienen. Häufige Wirtsvögel sind der Teichrohrsänger, der Wiesenpieper, der Neuntöter, der Hausrotschwanz, das Rotkehlchen, die Bachstelze und sogar der winzige Zaunkönig.“(5)

„Warum fallen die Vögel auf die Kuckuckseier herein?

Wenn man sieht, wie der kleine Teichrohrsänger das große Kuckucks-Küken füttert, dann fasst man sich an den Kopf und fragt sich: Wieso füttert der Kleine dieses Riesenkind? Merkt der nichts?

Die Instinkt-Falle

Ob er etwas merkt, wissen wir nicht. Klar ist aber: Sein Fütterungstrieb zwingt ihn dazu, das Küken zu füttern. Ausgelöst wird der Trieb von dem weit aufgesperrten Schnabel des Kuckucks. Selbst wenn er etwas merkt – er kann nicht anders.

Täuschungs-Manöver

Das Täuschungsmanöver der Kuckucks hat schon viel früher begonnen: Irgendwann Ende April hat ein Kuckucksweibchen dem Teichrohrsänger ein Ei ins Nest gelegt, das fast exakt genau so aussah wie seine eigenen. Es war nur ein klein wenig größer.

Der Teichrohrsänger hat die Täuschung nicht bemerkt. Als das Kuckucksküken erst geschlüpft war, war es auch schon zu spät: Es hat alle anderen Küken aus dem Nest geschubst.“(1)

Die fremden Eltern haben mit Kuckucksküken viel zu tun, weil die sehr schnell groß werden und viel Hunger haben.“(3)

„Spezialisierte Kuckucksmütter

Damit die Eier der Kuckucksweibchen denen der Wahl-Eltern zum Verwechseln ähnlich sehen, haben sie sich auf ganz bestimmte Vogelarten spezialisiert. Manche Weibchen legen ihre Eier nur beim Teichrohrsänger ab, andere beim Zaunkönig und wieder andere beim Rotkehlchen. Bevor das Kuckucksweibchen sein Ei ablegt, beobachtet es das Nest genau. Sobald der Singvogel seine Eier gelegt hat und sein Nest für kurze Zeit verlässt, legt das Kuckucksweibchen sein Ei in Sekundenschnelle dazu. Das macht es rund zehn Mal – in zehn verschiedenen Nestern. Nicht alle Vögel fallen auf den Betrug herein – aber viele.

Warum der Kuckuck oft zu spät kommt…

Der Kuckuck ist ein Zugvogel. Als Langstreckenzieher fliegt er im Herbst nach Afrika und bleibt südlich des Äquators bis es hier wieder Frühling wird. Erst gegen Ende April kommt er zurück, exakt zur Brutzeit der “Wahl-Eltern” seiner Kuckuckskinder – eigentlich. Denn die starke Spezialisierung der Kuckucksweibchen auf eine bestimmte Vogelart macht dem Zugvogel neuerdings Probleme:

Problem Klimawandel

Wegen des Klimawandels beginnt  der Frühling in Westeuropa immer früher. Der Kuckuck kommt häufig zu spät – die Brutsaison hat schon ohne ihn begonnen. Manche Kuckucksweibchen weichen in höhere Lagen aus und fliegen so dem Frühling hinterher. In den Bergen beginnt die Brutsaison später, weil es erst später warm wird. Ein Trick, den längst nicht alle Kuckuckseltern für sich entdeckt haben. So gelingt bisher nur wenigen Vögeln die Anpassung an den Klimawandel.“(1)

Die Kuckucksuhr

„Im Schwarzwald wurde die Kuckucksuhr beliebt: Diese Uhr hängt man an die Wand. Jede Stunde öffnet sich ein Türchen und eine Vogelfigur tritt hervor. Ihr Ruf kommt dem Ruf des echten Kuckucks ziemlich nahe.

Wie lebt der Kuckuck?

Der Kuckuck ist ein Zugvogel, der sehr lange Strecken zurücklegt.“(2) „Er zählt  zu den Langstreckenziehern unter den Zugvögeln, der hin und zurück zwischen 8.000 und 12.000 Kilometer Flugstrecke auf sich nimmt. Wie viele andere Langstreckenzieher zieht auch der Kuckuck überwiegend nachts.“(5)

„Er verbringt die meiste Zeit auf der Südhälfte von Afrika oder im Süden von Asien. Am Ende unseres Winters macht er sich auf den Weg. In unseren Ländern trifft er etwa im April ein. Jeder Kuckuck fliegt für sich alleine, nicht in einem Schwarm.

Mit seinem typischen Ruf lockt das Männchen ein Weibchen an. Nach der Paarung legt das Weibchen meist etwa zehn Eier, aber immer nur eines aufs Mal.

Es sitzt auf einem Ast und beobachtet seine Wirtsvögel. Das kann nicht eine beliebige Vogelart sein. Es ist dieselbe Art, bei der das Kuckucksweibchen selber aufgewachsen ist.

Durch die Evolution haben sich die Kuckuckseier so verändert, dass sie den Eiern der Wirtsfamilie stark ähnlich sehen. Sie sind nur etwa größer.

Sobald ein kleiner Kuckuck geschlüpft ist, beginnt er, die übrigen Eier oder sogar die Jungtiere aus dem Nest zu bugsieren. Das ist eine riesige Kraftanstrengung, die nur der Kuckuck schaffen kann. Die Wirtseltern füttern dann das Kuckuckskind und ziehen es auf, ohne es zu merken.

Das Aufziehen durch andere Vögel klappt aber nicht immer: Manche Vogelarten lassen ihre Nester im Stich, wenn sie merken, dass ein fremdes Küken darin sitzt. Je nach Vogelart passiert das bei fast jedem dritten Nest.

Die Kuckuckseltern ziehen bald nach der Eiablage wieder in den Süden. Auch der junge Kuckuck fliegt im selben Sommer wieder weg. Von seinen leiblichen Eltern kann er nichts gelernt haben. Der Weg in sein Wintergebiet ist also einzig in seinen Genen gespeichert. Auch das Muster auf den Eierschalen haben die Weibchen in ihren Genen gespeichert. Ebenso das Wissen, in welches Nest sie später ihre eigenen Eier ablegen sollen.

Ist der Kuckuck gefährdet?

In Deutschland lebt ein Brutpaar auf etwa 1000 Menschen, in ganz Europa sind das etwa sechs Millionen Paare. Es kommt allerdings sehr auf die Region an, denn die Kuckucke sind ungleichmäßig verteilt.

Direkt gefährdet ist der Kuckuck nur in bestimmten Gebieten. Dort geht der Bestand an Wirtspaaren zurück, deshalb kann sich der Kuckuck nicht mehr wie gewohnt vermehren. Die Wirtspaare werden immer weniger, weil ihnen der notwendige Lebensraum fehlt. Immer mehr kleine Wälder und Hecken müssen der Landwirtschaft weichen. So verschwindet der Lebensraum der Wirtspaare und die Kuckucksweibchen finden keine Nester mehr für ihre Eier.(2)

Ich habe noch weitere Blogbeiträge über Vögel geschrieben: Eichelhäher, Eulen, FinkenNachtigall und Spechte

(1).. https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/tiere/voegel/fruehlingsbote-kuckuck.html

(2).. https://klexikon.zum.de/wiki/Kuckuck#:~:text=Der%20Kuckuck%20ist%20ein%20Vogel,und%20diese%20nicht%20selber%20ausbr%C3%BCtet.

(3).. http://www.kinder-tierlexikon.de/k/kuckuck.htm

(4).. https://www.kidsnet.at/Sachunterricht/tiere/kuckuck.shtml

(5).. https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/vogel-des-jahres/2008-kuckuck/07193.html

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