„Bären sind Säugetiere. Sie gehören zu den Raubtieren. Man kann sie aufteilen in zwei Familien: Großbären und Kleinbären. Die Großbären nennt man auch „Echte Bären“.
Oft meint man mit Bären die Großbären. Bei uns lebte nur einer davon: Der Braunbär. Ihn meint man oft, wenn man einfach vom Bären spricht. Und nicht zu vergessen ist auch der Bär als Spielzeug, nämlich als Teddybär.“(2)
„Braunbären sind zwar hübsch anzusehen, aber wenn man ihnen zu nahe kommt, kann das richtig gefährlich werden.“(1)
„Wie sehen Braunbären aus?
Jeder erkennt sie auf den ersten Blick: Braunbären sind die bekanntesten Vertreter aus der Familie der Bären.
Mit ihrem breiten Kopf, der langen Schnauze und den kleinen runden Ohren sehen sie aus wie richtige Kuschel-Teddys. Aber Vorsicht: Sie gehören zu den Raubtieren!
Je nachdem, wo sie leben, sind sie klein oder riesengroß: Sie können zwischen zwei und drei Metern lang sein und 150 bis 780 Kilogramm wiegen – fast so viel wie ein kleines Auto.
Die kleinsten Braunbären leben in den Alpen und sind gerade mal so groß wie ein Bernhardiner.
Braunbären in Skandinavien und Westrussland sind schon bedeutend größer.
Wahre Riesen unter den Braunbären findet man in Asien und Nordamerika: die Grizzlybären und die zum Teil über 700 Kilogramm schweren Kodiak-Bären sind die größten Landraubtiere der Erde.
Auch die Farbe ihres dicken Fells ist ziemlich verschieden: von rotblond über hell- und dunkelbraun bis braun-schwarz. Manche, wie die Grizzlys, sind eher grau – deshalb werden sie auch Graubären genannt.
Alle haben kurze, kräftige Beine mit großen Tatzen und langen Krallen, die sie – anders als Katzen – nicht einziehen können.
Braunbären haben nur einen winzigen Stummelschwanz. Er ist so klein, dass er in dem dichten Fell völlig versteckt und nicht zu sehen ist.
Wo leben Braunbären?
Braunbären waren früher vom Westen Nordafrikas bis Europa (außer auf Island und den Mittelmeerinseln), in Asien (bis Tibet) und in Nordamerika zu Hause. In vielen Regionen wie Nordafrika und in Westeuropa wurden sie ausgerottet.
In manchen Gebieten Europas gibt es aber auch heute noch ein paar Tiere.
In Österreich wurden inzwischen einige wenige Bären wieder angesiedelt. Die meisten Braunbären gibt es heute in Russland und Nordamerika. In Europa soll es – jeweils verteilt auf kleine Gebiete – in Spanien, Russland, der Türkei, Skandinavien und Italien noch etwa 10.000 Braunbären geben.
Braunbären wohnen am liebsten in großen, ausgedehnten Laub- und Nadelwäldern. Weit im Norden leben sie aber auch in der Tundra.“(1)
„Wo leben Großbären?
Es gibt acht verschiedene Arten von Großbären. Die bekannteste Art ist der Braunbär.“(2) Bei diesen Bären wisst Ihr schon, wo sie leben. „Zu den Braunbären gehört auch der Grizzlybär.
Den Eisbären gibt es in der Arktis und auf Grönland. Der Amerikanische Schwarzbär lebt in den USA und in Kanada. Man schätzt, dass es von ihm noch knapp eine Million Tiere gibt.
Die anderen Bärenarten leben eher im Süden: Am bekanntesten ist bei uns wohl der Große Panda, den es nur noch in einigen Bergen Chinas gibt. Ebenfalls in Asien leben der Kragenbär, der Lippenbär und der Malaienbär.
In Südamerika lebt einzig der Brillenbär. Er ist bedroht, wie auch andere Bärenarten. Der Mensch nimmt ihm immer mehr Land weg. So verliert er seinen Lebensraum.
Wie sind Kleinbären?
Kleinbären messen höchstens 67 Zentimeter. Sie sind also etwa so groß wie ein bis zwei Lineale. Ein einzelnes Tier bringt auch höchstens 12 Kilogramm auf die Waage. Manche von ihnen gleichen eher einem Marder als einem Bären.
Ihr Fell ist braun oder grau. Der Schwanz ist meist geringelt. Manche Kleinbären haben auch im Gesicht verschiedene Farben. Sie haben kleine Ohren, die sind spitz oder rund. Sie haben an jedem Fuß fünf Zehen mit kurzen, gebogenen Krallen.
Kleinbären sind nachts oder in der Dämmerung unterwegs. Eine Ausnahme bilden die Nasenbären. Sie schlafen in Felsspalten oder Baumhöhlen. Viele Arten können gut klettern.
Kleinbären fressen alles, was sie finden, vor allem aber Pflanzen. Nüsse und Früchte mögen sie besonders. Aber auch kleine Wirbeltiere, Eier und Insekten sind manchmal dabei.
Wo leben Kleinbären?
Kleinbären gibt es nur in Amerika. Etwas Besonderes ist der Waschbär: Ursprünglich war er von Kanada bis nach Panama zuhause. In verschiedenen Ländern wurde er aber ausgesetzt oder ist aus der Gefangenschaft entwichen. In Deutschland zum Beispiel wurde er zur Plage und wird dort bejagt.
Weiter südlich in Amerika lebt der Wickelbär, auch Honigbär genannt. Die Nasenbären haben eine Nase fast wie ein Schweinchen. Der Kopf der Katzenfrette gleicht dem eines Wüstenfuchses. Die Makibären leben nur in einem eher kleinen Gebiet in Mittelamerika. Insgesamt gibt es sechs Gattungen mit 14 Arten von Kleinbären.“(2)
Welche Braunbär-Arten gibt es?
Vom Braunbär gibt es viele verschiedene Unterarten, die sich in Größe und Farbe stark voneinander unterscheiden: Europäische Braunbären leben in Mittel-, Süd-, Nord- und Osteuropa, der Isabell-Braunbär im Himalaya, der Syrische Braunbär in Syrien. Der Kamtschatka-Bär lebt an der russischen Pazifikküste und ist viel größer als seine europäischen Verwandten.
Die größten Braunbären findet man in Nordamerika: Es sind der Grizzlybär und der Kodiak-Bär.
Der Kodiak-Bär ist der Riese unter den Braunbären und gilt als das mächtigste Landraubtier der Erde: Die Männchen werden bis 800 Kilogramm schwer, manche sogar bis 1000 Kilogramm, die Weibchen bis zu 500 Kilogramm.
Der Kodiak-Bär kommt nur auf der Kodiak-Insel – nach der er benannt wurde – sowie einigen benachbarten Inseln vor der Südküste von Alaska vor. Die Lebensweise des Kodiak-Bären entspricht der der übrigen Braunbären.
Wie alt werden Braunbären?
Braunbären werden bis zu 35 Jahre alt.
Verhalten
Wie leben Braunbären?
Braunbären sind sowohl am Tag als auch in der Nacht aktiv.
Sie sind jedoch so scheu, dass sie in Gebieten, in denen sie oft gestört werden, fast nur in der Nacht umherwandern. Überhaupt hat man kaum eine Chance, in Europa einen Bären zu Gesicht zu bekommen.
Sie hören und riechen einen Menschen, lange bevor der auch nur ahnt, dass ein Braunbär da sein könnte. Bären gehen Menschen immer aus dem Weg.
Gefährlich werden sie nur, wenn sie bedroht oder verletzt werden – oder wenn eine Bärenmutter ihre Jungen verteidigt.“(1)
„Allerdings wird ihr Lebensraum durch den Bau von Häusern und Straßen immer kleiner, wodurch ein Bär bei seiner Futtersuche unweigerlich auf Menschen trifft.“(5)
„Meist laufen Braunbären auf allen vieren herum, wenn sie jedoch etwas wittern oder einem Angreifer drohen, richten sie sich auf den Hinterbeinen auf – und dann sehen sie wirklich riesengroß und bärenstark aus.
Bären sind ein bisschen anders als die übrigen Raubtiere: Es lässt sich nur ganz schwer erkennen, ob sie verärgert oder friedlich sind.
Das liegt daran, dass sie keine Mimik haben; ihr Gesichts-Ausdruck ist fast immer genau gleich, keine Bewegung ist erkennbar.
Auch, wenn sie meist behäbig und ruhig wirken: Auf kurzen Strecken können sie blitzschnell laufen. Grizzlys werden dabei fast so schnell wie ein Pferd.
Den Winter verbringen Bären in Fels- oder Erdhöhlen, die sie mit Moos und Zweigen auspolstern.“(1) Dort halten sie eine Winterruhe. „Dies ist kein tiefer Winterschlaf, denn sie wachen leicht auf. Sie atmen aber sehr langsam und auch das Herz schlägt weniger oft. Ihr Körper wird nur ein klein wenig kühler. Sie leben vom Fett, das sie sich im Sommer angefressen haben.
Im Frühling sind sie dann auch deutlich leichter: Weibchen verlieren im Winter etwa einen Fünftel ihres Körpergewichts, Männchen doppelt so viel.
Öfter graben sie sich aber selbst eine Höhle und polstern sie mit trockenen Pflanzen aus. Sie benutzen dieselbe Höhle viele Jahre lang. Falls sie schon besetzt ist, kämpfen sie nicht darum.“(3)
„In diesem Winterquartier bringt die Bärin auch ihre Jungen zur Welt.“(1)
„Braunbären haben das stärkste Skelett aller Bären. Ihr Schwanz ist sehr kurz. Über den Schultern tragen sie einen Buckel, ein dickes Paket aus Muskeln. Braunbären sehen nicht besonders gut, dafür riechen sie umso besser. Ihren schweren Kopf können sie sehr gut bewegen.“(3)
„Freunde und Feinde des Braunbären
Außer dem Menschen haben Bären keine Feinde. Den jungen Bären können allerdings die erwachsenen Bären-Männchen gefährlich werden. Sobald Männchen auftauchen, flüchten die Jungen oft hoch hinauf auf Bäume, weil ihnen die schweren Männchen dorthin nicht folgen können.
Wie pflanzen sich Braunbären fort?
Die Bärenhochzeit findet im Sommer statt. Nach der Paarung gehen Männchen und Weibchen wieder getrennte Wege.
Etwa sieben bis acht Monate später bringt das Weibchen zwischen Mitte Dezember und Mitte Januar zwei bis drei Junge zur Welt.
Neugeborene Bären sind im Vergleich zu ihrer Mutter winzig klein: Sie wiegen höchstens 500 Gramm, sind nackt und blind. Nach vier oder fünf Wochen öffnen sie die Augen. Zunächst werden sie von der Mutter gewärmt und bis zu vier Monate gesäugt.
Erst im Frühling, wenn sie ordentlich gewachsen sind, ein dickes Fell haben und es draußen wärmer wird, verlassen sie zum ersten Mal die Höhle und folgen ihrer Mutter Schritt für Schritt.
Bärinnen sind sehr wachsame Mütter und scheuen auch vor einem Kampf mit großen Bärenmännchen nicht zurück, wenn es darum geht, ihre Jungen zu verteidigen.
Den folgenden Winter verbringen die jungen Bären mit ihrer Mutter in der Überwinterungs-Höhle.
Insgesamt bleibt die Bärenfamilie etwa zwei bis zweieinhalb Jahre zusammen, bis die Jungen selbstständig werden und sich ein eigenes Revier suchen.“(1)
„Selbst Junge machen können Männchen erst mit vier bis fünf Jahren, bei den Weibchen dauert es noch länger. Ausgewachsen sind sie aber erst mit etwa zehn Jahren.“(3)
„Wie jagen Braunbären?
Vor allem im Frühjahr, wenn sie noch nicht genug Kräuter, Beeren und kleine Tiere wie Frösche oder Insekten finden, machen Bären auch Jagd auf große Tiere.
Dann erlegen sie schon mal Hirsche, Elche oder Schafe. Allerdings kommt das nur selten vor.
Wie kommunizieren Braunbären?
Bären brummen. Sie können aber auch, wenn sie wütend sind und miteinander kämpfen, laut schreien oder schnauben.
Pflege
Was fressen Braunbären?
Obwohl Braunbären Raubtiere sind, fressen sie fast alles, was ihnen vor die Schnauze kommt:
Früchte, Beeren, junge Knospen und Wurzeln, Krebse, Fische, Frösche oder Ameisen, Vogeleier und Honig.
Auch vor Aas machen sie nicht halt.
Bären jagen nur selten große Tiere. Ihren dicken Winterspeck fressen sie sich vor allem mit süßen Beeren und anderen Früchten an.
In Nordamerika versammeln sich die Bären regelmäßig an den großen Flüssen, wenn die Lachse aus dem Meer die Flüsse hinauf zu ihren Laichplätzen wandern.
Dann leben sie wie im Schlaraffenland: Tagelang stehen sie im Wasser und fressen Lachse, bis sie rund und fett sind.“(1)
„Wie stehen Menschen zu den Braunbären?
Den Menschen sind die Braunbären nicht egal. Auf vielen Wappen kommen Bären vor. Orte tragen ihren Namen, wie etwa die Stadt Bern in der Schweiz. Am Himmel gibt es die beiden Sternbilder „Großer Bär“ und „Kleiner Bär“. Bei den Kelten gab es Bärengötter.
In unseren Märchen und Fabeln heißt der Bär oft „Meister Petz“. Im Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ erscheint ein Bär, der in Wirklichkeit ein Mensch ist. Im Dschungelbuch erscheint „Balou der Bär“. Bestens bekannt sind auch die Puppenfigur Käpt’n Blaubär, oder „Pu der Bär“ und Petzi aus den Kinderbüchern. Bekannt aus vielen Kinderzimmern ist auch der Teddybär. Auch viele Erwachsene mögen ihn.
Im Zirkus waren Bären früher beliebt. Sie traten als Tanzbären auf und vollführten andere Kunststücke. Es faszinierte viele Menschen, dass ein Dompteur die Kraft eines Bären beherrschen konnte. Allerdings gab es dabei auch viele Unglücke, die manchmal tödlich endeten. Heute darf man bei uns keine Bären mehr in so enger Gefangenschaft halten, denn das gilt als Tierquälerei. In Zoos brauche Bären genügend Auslauf.
In der Natur hatten die Menschen stets ein schwieriges Verhältnis zu den Braunbären. Immer wieder wurden Haustiere von Braunbären gerissen. Manche Bären verloren ihre natürliche Scheu vor den Menschen und kamen ihnen sehr nahe. Die meisten Menschen fürchteten sich vor den großen, starken Tieren und sorgten sich um ihre Haustiere. Es gingen auch Geschichten um von Bären, die Kinder fressen würden. In vielen Gebieten wurden die Braunbären deshalb durch die Menschen ausgerottet. Auch zerstörte der Mensch große Teile des Lebensraums der Braunbären. Am besten ging es den Bären dort, wo es wenige Menschen gab.“(3)
Sind Braunbären gefährdet?
In bestimmten Regionen wie etwa Deutschland sind die Braunbären ausgestorben. Weltweit gibt es jedoch so viele, dass sie nicht als gefährdet gelten. Sie werden immer noch bejagt.“(4)
1.. https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-braunbaer-100.html
3.. https://klexikon.zum.de/wiki/Braunb%C3%A4r
4.. https://www.geo.de/geolino/tierlexikon/1749-rtkl-tierlexikon-braunbaer
5.. https://www.tierchenwelt.de/raubtiere/3298-braunbaer.html
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