Sabine Kodatsch

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Papier und der Regenwald

von | 17. Mrz 2023 | 0 Kommentare

Ein weiteres großes Problem für den Regenwald ist das Papier. Weitere große Bedrohungen für den Regenwald sind: Fleisch und Soja, TropenholzPalmöl, Aluminium, Plastik, Benzin und Diesel, Wilderei und Handy.

„Was hat mein Papier mit dem Regenwald zu tun?

Ob für Schulhefte und Bücher, Zeitungen und Verpackungen, als Klo- und Küchenrolle: Etwa jeder fünfte weltweit gefällte Baum endet als Papier. Viele von ihnen wuchsen in tropischen Regenwaldländern.

Für unser Papier wird natürlicher Wald zerstört. Tiere und Menschen verlieren ihren Lebensraum. Doch wir alle können etwas dagegen tun.

Woher kommt das Holz für unser Papier?

Mehr als 80 Prozent des Holzbedarfs für unser Papier kommen aus Wäldern und Baumplantagen anderer Länder – sowohl als fertiges Papier als auch als Zellstoff, der hier zu Papier verarbeitet wird.

Zu einem kleineren Teil kommt es aus Deutschland: Weniger als ein Fünftel stammt aus heimischen Wäldern.

Für den Zellstoff, also den Rohstoff aus Holz für die Papierherstellung, werden vor allem ganze Baumstämme und auch Abfälle aus Sägewerken verarbeitet.

Ein großer Teil kommt aus Skandinavien, vor allem aus Schweden und Finnland.

Die Wälder dort sind überwiegend riesige Wirtschaftsforste aus Kiefern und Fichten. Diese werden für die Holzernte kahlgeschlagen. Wirtschaftsforste sind kein geeigneter und ungestörter Lebensraum für Wildtiere wie Braunbär, Luchs, Elch und viele andere.

Über Finnland gelangen außerdem Holzrohstoffe wie Fasern aus den weiten Urwäldern Russlands zu uns, häufig aus illegalem Abbau.

Der Löwenanteil des Zellstoffs für unser Papier kommt aus Südamerika. Brasilien ist der mit Abstand wichtigste Zellstoff-Lieferant für den deutschen Markt. Auch Uruguay liefert jährlich große Mengen nach Deutschland.

In Indonesien liefern vor allem Akazien den Rohstoff für die Papierherstellung.

Die Plantagen dort breiten sich immer weiter in den Regenwäldern aus – auch illegal wird abgeholzt. Das Land exportiert Zellstoff vor allem nach China. Von dort landen fertige Produkte auch bei uns. Zum Beispiel als Bücher und Schreibwaren.“(1)

Wie wird aus Bäumen Papier?

Papier besteht aus Holzfasern, die entweder aus frischem Holz gewonnen oder aus Altpapier.

Noch vor Ort wird dieser Rohstoff für die Papierherstellung aus Eukalyptus-Holz gewonnen und tausende Kilometer in alle Welt verschifft.

Die Eukalyptus-Bäume wachsen in riesigen Monokulturen. Dort, wo es zuvor Regenwälder und Savannen gab: artenreiche Lebensräume für Menschen und Tiere.

Um Papier herzustellen, wird aus dem Holz zunächst Zellstoff gemacht:“(1) Es wird zunächst die Rinde entfernt und das Holz in kleine Schnitzel zerhackt. Dies wird dann in schwefliger Lauge oder Säure gekocht, um die Fasern aus dem Holz zu lösen. Am Ende kommt ein sogenanntes „holzfreies Papier“ heraus. Dieses Wort ist aber irreführend, da holzfreies Papier aus Bäumen hergestellt wird.

„Die Herstellung hinterlässt große Fußspuren“(1)

Meistens wird Papier nur kurz benutzt – aber die Belastung für die Umwelt ist riesig, da die Herstellung aus Frischfasern große Mengen an Holz, Energie und Wasser kostet.

„So ist die Papierindustrie in Deutschland nach der Chemie- und der Metallindustrie der drittgrößte Energieverbraucher. Eine Tonne Frischfaserpapier herzustellen, verschlingt genauso viel Energie wie eine Tonne Stahl!“

„Unser Papierverbrauch ist spitze!“(1)

Das ist aber nicht positiv! Wir führen die G20-Staaten mit unserem Papierverbrauch an – das sind die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer der Welt.

„Wenn man den Gesamtverbrauch von 19 Mio. Tonnen im Jahr 2019 auf alle Deutschen verteilt, verbrauchte  jede*r von uns 227 Kilo Papier und Pappe. Pro Tag sind das 622 Gramm – so viel wiegt ein Taschenbuch mit 600 Seiten.“(1)

Wusstest Du, dass man für die Herstellung von 1 kg Papier etwa 2,2 kg Holz benötigt? Es wird jeder fünfte gefällte Baum auf der Welt für die Papierproduktion verwendet.

Jeden Tag benutzen wir Papier für Bücher und Zeitschriften, zum Kopieren, als Notizblock. und für Klopapier und Taschentücher. Und das allermeiste für Verpackung.“(1)

Trotz Digitalisierung ist unser Papierverbrauch seit Jahren in etwa gleich hoch. Es haben zwar schon die E-Mails den Brief abgelöst und digitale Medien einen großen Teil der Zeitungen. Dafür ist aber der Bedarf an Verpackungen für Online-Bestellungen und To-Go-Pappgeschirr massiv gestiegen.

„Recycling-Papier bewahrt die (Regen)wälder.

Die gute Nachricht: In Deutschland wird Papier zu 78 Prozent aus Altpapier hergestellt. Das ist mehr als in vielen anderen Ländern.

Aber: Ein großer Teil des in Deutschland hergestellten Papiers wird exportiert. Gleichzeitig landen bei uns aber auch fertiges Papier, Bücher und Zeitschriften aus Ländern, die wesentlich weniger Altpapier verwenden – Finnland und Schweden zum Beispiel. Und auch China, das große Mengen Zellstoff aus Indonesien importiert.

Das bedeutet: Der Anteil von Altpapier in den Produkten beträgt hierzulande nur etwa 59 Prozent, ist also deutlich geringer.

Das können wir ändern: Wir kaufen nur noch Recyclingpapier aus 100% Altpapier.

Verglichen mit Papier aus frischen Holzfasern verbraucht die Herstellung von Recyclingpapier

  • bis zu 60 Prozent weniger Energie
  • bis zu 70 Prozent weniger Wasser
  • verursacht deutlich weniger Kohlendioxid, also weniger schädliche Treibhausgase
  • hinterlässt weniger Abfall und chemische Stoffe im Abwasser
  • Altpapier lässt sich viele Male recyceln

Wenn wir Recycling-Papier (sparsam) benutzen, helfen wir, die Natur zu bewahren. In Europa und in den Regenwaldländern.“(1)

Was erreichen wir mit Recyclingpapier?

  • „Lebendige Wälder statt grüne Wüsten

Zellstoff für Papier wird aus schnell wachsenden Bäumen wie Eukalyptus (in Brasilien), oder Akazien (in Indonesien) gemacht. Um möglichst viele dieser Bäume anpflanzen zu können, wird natürlicher Wald zerstört.

  • Menschen behalten Natur und Lebensgrundlage“(1)

Diese werden häufig vertrieben wegen der Baumplantagen. „ Vor allem Kleinbauern und indigenen Gemeinschaften wird das Land geraubt, das sie seit Generationen nutzen und bewahren. Es ist ihre Heimat, liefert ihnen Nahrung, Medizin, Baustoffe für die Häuser und Einkommen.

  • Böden und Gewässer bleiben sauber

Die Holzplantagen aus Eukalyptus oder Akazien sollen schnell wachsen und besonders ertragreich sein. Deshalb werden sie reichlich gedüngt und mit viel Chemie gegen unerwünschtes Grün und Insekten besprüht: Ackerböden, Seen und Flüsse werden vergiftet.

  • Tiere und Pflanzen werden vor dem Aussterben bewahrt

Brasilien und Indonesien sind Heimat der größten Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auf der Erde – und das, obwohl sie seit Jahrzehnten immer mehr Regenwälder verlieren. Nicht nur für Holzplantagen für Papier, sondern vor allem auch für Palmöl, Soja, Zuckerrohr, Bergbau, Staudämme.

  • Das Klima kann sich erholen

Wälder leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn sie entziehen der Atmosphäre das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) und speichern es als Kohlenstoff in der Vegetation und im Boden. Tropische Regenwälder und Torfmoore speichern besonders viel Kohlenstoff

Werden sie abgeholzt oder verbrannt, entweichen große Mengen CO2. Außerdem können wir ohne Wälder nicht atmen: Bei der Fotosynthese entsteht der für uns alle lebenswichtige Sauerstoff. Holzplantagen hingegen bestehen aus identischen Bäumen und sind mit der Pflanzenvielfalt in tropischen Regenwäldern in keiner Weise zu vergleichen.“(1)

„Ist Papier besser als Plastik?“(2)

Warum wird nicht einfach Plastik statt Papier verwendet? Doch Plastik ist für die Umwelt noch viel schädlicher als Papier! Plastik ist kein nachwachsender Rohstoff wie Papier.

Plastik wird aus Erdöl hergestellt und ist nicht biologisch abbaubar. Es zersetzt sich erst im Laufe von Jahrhunderten. „Die großen Mengen an Plastikmüll haben daher ganz besonders negative Auswirkungen auf die Umwelt.“(2) Mehr darüber später in einem eigenen Blogbeitrag.

Papier-Spar-Tipps

  1. Deine Familie und Du sollten so wenig wie möglich Produkte im Internet bestellen. Ihr spart dadurch eine Menge Verpackungen und Kartons. Inzwischen haben nämlich Verpackungen den größten Anteil am Papierverbrauch.
  2. Ihr sollt Euer Altpapier richtig entsorgen: Es kann Recyclingpapier aus Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und Büchern, Schulheften aus Papier, Kartons und Pappen, Verpackungen aus Papier und Eierkartons gemacht werden. Aber Dein alter Pizzakarton mit Käseresten wird dafür nicht verwendet.
  3. Ihr solltet das Altpapier zum Recycling-Container bringen
  4. Du solltest immer alle Papierseiten beidseitig bedrucken. Papier, welches Du nur auf einer Seite beschrieben hast, solltest Du als Schmierzettel verwenden- auf jeden Fall nicht ungenutzt wegwerfen.
  5. Für Deine Schuljause benutze lieber eine Brotdose statt Butterbrotpapier. Dies hat den Vorteil, dass es auf Dauer billiger ist und das Brot kann nicht zerdrückt werden.
  6. Deine Eltern sollten unerwünschte Werbeprospekte abbestellen
  7. Nutze altes Papier kreativ: Beispielweise verwende alte Kalenderblätter als Geschenkpapier oder altes Zeitungspapier für Briefumschläge!
„Wir alle können unseren Papierverbrauch senken – und das jeden Tag.“(1)

 

(1).. https://www.abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/papier

(2).. https://www.regenwald-schuetzen.org/kids/wissen-ueber-den-regenwald/du-und-der-regenwald/papier-und-der-regenwald

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