Sabine Kodatsch

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Klimawandel und Regenwald

von | 17. Feb 2023 | 0 Kommentare

Wie hängt das zusammen?

Was hat der Klimawandel mit den Regenwäldern zu tun? Sie hängen eng zusammen! „Als wichtige Kohlenstoff-Speicher stabilisieren die Wälder das Klima unserer Erde.

Ihre Abholzung kann den Klimawandel daher vorantreiben. Der Schutz der Regenwälder ist also nicht nur wichtig für den Erhalt der tropischen Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für den Kampf gegen die globale Erwärmung.

Im Gegenzug wirken sich die Veränderungen des Klimas auf den Wald aus – die Beziehungen zwischen Klimawandel und Regenwald sind wechselseitig.

Was ist der Unterschied zwischen Klima und Wetter?

Klima und Wetter sind nicht das gleiche – auch wenn beide durch die gleichen Elemente beschrieben werden, zum Beispiel Niederschlag, Temperatur, Wind, Feuchtigkeit usw.. Werden diese Elemente an einem bestimmten Ort über einen kurzen Zeitraum von beispielsweise einem Tag betrachtet, spricht man von „Wetter“.

Der Begriff “Klima” beschreibt dagegen die typischen Wettererscheinungen an einem bestimmten Ort über einen langen Zeitraum von zum Beispiel 30 Jahren. Klima ist generell von Faktoren wie Sonneneinstrahlung oder Verteilung von Land und Meer abhängig, denn das hat alles Auswirkungen auf den Wasserkreislauf, die Luftzirkulation und die Meeresströmungen.

Was ist der Klimawandel?

Das Klima auf der Erde hat sich schon immer verändert, jedoch geschahen diese Veränderungen sehr langsam über mehrere Jahrhunderte hinweg. Die Geschwindigkeit der Klimaveränderungen ist in den letzten Jahrzehnten aber stark gestiegen.

Der hohe Ausstoß des Gases CO2 durch den Menschen – beispielsweise aufgrund großer Industrien, hohem Energieverbrauch oder Waldrodungen – verstärken den sogenannten Treibhauseffekt.

Dies führt zu einem Anstieg der Temperaturen und somit zu einer langfristigen Änderung des Klimas, weshalb man von menschengemachten Klimawandel spricht. Dabei ist der Treibhauseffekt eigentlich ein natürlicher Prozess – doch wie funktioniert er genau?

 Der Treibhauseffekt

Die Wärme der Sonne gelangt auf die Erde. Von dort geht sie zum Teil zurück in den Weltraum, zum Teil wird sie von der Erdatmosphäre aufgehalten und zurück zum Boden gestrahlt. Wie stark dieser Effekt ist, hängt mit den Gasen in der Erdatmosphäre zusammen.“(1)

Was haben Klimawandel und Regenwald miteinander zu tun?

„Änderungen der Temperaturen und der Niederschläge auf der Erde haben große Auswirkungen auf den Tropenwald. Der eigentlich immerfeuchte tropische Regenwald könnte sich zum Beispiel in eine Savanne umwandeln.

Dies würde die dortige Artenvielfalt erheblich reduzieren. Viele Tier- und Pflanzenarten, die sich an die neuen klimatischen Bedingungen nicht anpassen könnten, würden aussterben.

Doch die Beziehung von Klimawandel und Regenwald ist wechselseitig. Die Vernichtung des Waldes trägt aber auch selbst zum Klimawandel bei.“(1)

„Der Regenwald wird zerstört

Jedes Jahr werden 158.000  km² tropischer Regenwald abgeholzt – für Holz, Papier, Umwandlung in Ölpalm- oder Sojaplantagen, Rinderweiden oder zur Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas oder zum Bau von Großstaudämmen.

Jedes Jahr werden weltweit rund rund 300.000 km² Wald abgeholzt oder abgebrannt – gut die Hälfte davon in den Tropenländern: allen voran in Brasilien, in der Demokratischen Republik Kongo und Indonesien

Das sind pro Jahr 158.000 km² – also etwas weniger als die Hälfte von Deutschland (D. ist 356.000 km² groß). Könnt ihr euch das vorstellen? Pro Minute macht das 42 Fußballfelder!

Der tropische Regenwald schrumpft, weil große staatliche oder private Firmen einerseits mit wertvollen Hölzern Geld verdienen wollen. Und auch, um zum Beispiel Platz für riesige Plantagen zu gewinnen. Und die finanzieren sie vor allem mit dem Geld aus dem Verkauf der Tropenhölzer.

Wofür wird der Regenwald abgeholzt?

Die wichtigsten Zerstörungsursachen sind:

  • Brandrodung, um Äcker für die Landwirtschaft und Rinderweiden zu schaffen
  • Umwandlung von Wäldern in Ölpalm-, Soja-, Bananen- oder Kaffeeplantagen
  • Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas. Zum Beispiel für Handys.
  • Bau von Großstaudämmen zur Energiegewinnung
  • Holzeinschlag für Tropenholzmöbel oder Papier.

Wird der Regenwald abgebrannt, lässt man die Asche der Bäume als Dünger liegen. Denn ohne den Regenwald wachsen hier nur sehr schlecht Pflanzen.

Die gedüngten, freien Flächen werden dann zum Beispiel mit Gras besät und als Weidefläche für Tausende von Rindern verwendet. Die Tiere werden geschlachtet, um das Fleisch an die USA oder nach Europa zu verkaufen.“(2)

„Abholzung des Regenwaldes

Wie schon oben erwähnt, werden jeden Tag große Flächen Regenwald zerstört. Im weiteren erfährt ihr welche Auswirkungen das auf das Klima, auf die Menschen vor Ort und für die ganze Welt hat.

„Wichtigste Fakten

  • Viele Tier- und Pflanzenarten sterben für immer aus.
  • Das Klima heizt sich weiter auf.
  • Es entstehen immer mehr Savannen und Wüsten.
  • Ureinwohner verlieren ihre Heimat.
  • Es wird schwieriger, neue Medikamente zu entwickeln.
  • Schlimme Krankheiten wie Corona werden wahrscheinlicher.

Auswirkungen auf die Artenvielfalt

Weit mehr als die Hälfte aller derzeit bekannten Tier- und Pflanzenarten leben in den tropischen Regenwäldern. Wenn die Regenwälder verschwinden, verlieren auch die dort beheimateten Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum. Jeden Tag sterben rund 100 Arten für immer aus.

Auswirkungen auf das Klima

Wälder leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Denn sie entziehen der Atmosphäre das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) und speichern es als Kohlenstoff in der Vegetation und im Boden. Tropische Regenwälder und Torfmoore speichern besonders viel Kohlenstoff: bis zu sechsmal mehr als heimische Wälder.
Allein der Amazonas-Regenwald schluckt etwa zwei Milliarden Tonnen CO2 im Jahr.

Wird der Regenwald abgeholzt oder abgebrannt, entweicht der gespeicherte Kohlenstoff wieder. Er gelangt als CO2 in die Luft.

Das Ausmaß dieses Problems ist gigantisch: Die Rodung tropischer Regenwälder macht zwischen 8 und 11 Prozent des weltweiten Ausstoßes von CO2aus. Das ist etwa dreimal so viel wie alle Flugzeuge der Welt.

Warum das ein Problem ist? Ganz einfach: Zuviel CO2 in der Luft heizt die Erde auf. Denn das Gas wirkt wie das Glasdach eines Treibhauses: Es lässt warme Sonnenstrahlen auf die Erde kommen, hindert sie aber daran, wieder ins Weltall zurückzuschießen.

Dadurch wird es bei uns auf der Erde immer wärmer – wie in einem Treibhaus eben. Und diese Erderwärmung kann schlimme Folgen haben: Schon wenige Grad mehr sorgen für schmelzende Eisberge, steigende Meeresspiegel, Überschwemmungen, Stürme und Dürren.

Auswirkungen auf den Wasserkreislauf

Der Regenwald bewässert sich zum großen Teil selbst. Das läuft nach einem ganz einfachen Prinzip ab:

  • Durch die tropische Hitze verdunsten jeden Tag gigantische Mengen Wasser aus den Bäumen des Regenwalds. So kann zum Beispiel ein einzelner Baum bis zu 1.000 Liter Wasser am Tag in die Atmosphäre abgeben.
  • Der Dampf steigt auf, kühlt ab und wird zu Wolken.
  • Diese Wolken regnen dann direkt wieder über dem Regenwald ab – und liefern so das Wasser, damit der Kreislauf von Neuem beginnen kann.

Das Problem: Dieses Prinzip funktioniert nur, solange der Regenwald eine gewisse Größe hat. Wenn zu viel Wald abgeholzt wird, verdunstet zwar weiterhin Wasser aus den noch vorhandenen Bäumen.

Es regnet dann aber woanders ab oder fällt auf leere, gerodete Flächen und versickert da einfach. In der Folge bekommt der Regenwald nicht mehr genug Wasser, um seine vielen Pflanzen und Tiere zu versorgen. Aus Regenwald wird Steppe oder sogar Wüste.

Aufforstung wird immer schwieriger

Jetzt könnte man denken: Kein Problem. Wenn der Regenwald weg ist, pflanzen wir einfach neuen Regenwald, dann wird das wieder. So einfach ist das aber leider nicht. Denn anders als in unseren Wäldern bildet sich auf den Böden in den tropischen Regenwäldern keine fruchtbare Humusschicht:

Durch das ganzjährig feuchtwarme Klima wird jedes herabfallende organische Material (zum Beispiel Blätter, Pflanzenreste, Stängel oder tote Insekten) sofort von Bakterien und Pilzen zersetzt. Die Nährstoffe, die durch diesen Zersetzungsprozess frei werden, werden von den feinen Baumwurzeln sofort wieder aufgenommen.

Solange also viele Bäume vorhanden sind, bleiben die Nährstoffe auch ohne Humus in der Vegetation erhalten. Wird der Regenwald jedoch abgeholzt, schwemmt der viele Regen die dünne nährstoffreiche Erdschicht ganz schnell weg. Daher ist es fast unmöglich, größere kahle Flächen wieder mit Regenwald zu bepflanzen.

Auswirkungen auf die Menschen vor Ort

In den Regenwäldern leben nicht nur unzählige Pflanzen und Tiere – auch viele Menschen nennen diese Wälder ihr Zuhause. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Awá-Indianer in Brasilien, Pygmäen in Afrika, Penan in Malaysia und viele andere Völker.

Wird ein Wald zerstört, werden dadurch auch diese Menschen vertrieben, deren Vorfahren Tausende von Jahren im und vom Wald gelebt und ihn immer bewahrt haben. Denn wenn die Bulldozer der Holzfirmen die Pflanzen und Tiere vernichten, wird auch die „Vorratskammer” der Waldmenschen geplündert.

Zusätzlich leiden Millionen von Kleinbauern unter der Regenwaldvernichtung, denn sie brauchen intakte Wälder als Wasserspeicher, der Regen- und Trockenzeiten ausgleicht.

Auswirkungen auf Menschen überall auf der Welt

Lange Zeit war der Regenwald riesig groß und undurchdringlich. Die meisten Tiere, die darin lebten, haben nie einen Menschen gesehen. Und die Menschen, die im Urwald gelebt haben, haben diesen selbst nur selten verlassen.

Heute wird der Regenwald immer mehr zerstückelt. Tiere haben kaum mehr Rückzugsorte und kommen darum immer mehr mit Menschen aus aller Welt in Kontakt. Das führt dazu, dass Viren von Tieren auf Menschen überspringen.

So etwas ist bei Krankheiten ganz normal: 70 Prozent aller Keime, an denen Menschen erkranken, kommen ursprünglich aus dem Tierreich. Das war bei HIV/Aids so, bei Ebola, SARS und auch bei der Vogelgrippe.

Und auch Corona ist sehr wahrscheinlich auf diese Weise entstanden. Wissenschaftler vermuteten lange, dass es ursprünglich von einer Fledermaus in China stammt. Diese Vermutung haben Experten von der Weltgesundheitsorganisation im Februar 2021 nach ihrem China-Besuch bekräftigt.

Dazu kommt, dass es durch das Aussterben der vielen tropischen Tier- und Pflanzenarten immer schwerer wird, im Urwald Lebewesen zu finden, aus denen wir Medizin gegen schlimme Krankheiten gewinnen könnten. Dabei basiert fast die Hälfte aller Arzneimittel auf Stoffen, die wir in der Natur gefunden haben.

Auch darum ist der Verlust jedes Quadratmeters Regenwald eine echte Tragödie. Doch es gibt eine gute Nachricht:

AUCH DU KANNST ETWAS TUN!

Denn wir sind nicht so machtlos, wie wir vielleicht glauben. Weil viele Produkte, für die in fernen Ländern Natur zerstört wird, von uns gekauft werden.
Zum Beispiel Rohstoffe im Smartphone, Soja im Kraftfutter für die Massentierhaltung, Palmöl in Fertigprodukten oder Holz für unser Papier.

Wenn du das weißt, kannst du selbst entscheiden, worauf du verzichten oder womit du sparsamer umgehen willst.

Und – ganz wichtig: Gib dein Wissen weiter, erzähle anderen davon, was du ganz persönlich tust, damit die Regenwälder geschützt werden.“(3)

Im nächsten Blogbeitrag findest Du dann Tipps, wie Du den Regenwald schützen kannst!

(1).. https://www.regenwald-schuetzen.org/kids/wissen-ueber-den-regenwald/klimawandel-und-regenwald

(2).. https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/abholzung

(3).. https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/folgen

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