„Dem Wald geht es seit Jahrzehnten nicht gut. Ein Waldsterben wurde bereits in den 1980er Jahren befürchtet, als durch die Errichtung großer Fabriken immer mehr Schadstoffe wie Schwefeldioxid in die Luft gelangten und dazu führten, dass viele Waldbestände erkrankten. Besonders betroffen waren Nadelbäume wie Fichten und Tannen in den Mittelgebirgen wie Harz oder Erzgebirge.“ (1)
„Die Ursachen für das damals befürchtete Waldsterben und die noch immer geschädigten Waldbestände sind vielfältig. In erster Linie ist es die Luftverschmutzung, die durch Abgase (Stickstoffoxide, Kohlendioxid und Schwefeldioxid) aus Kohlekraftwerken und Autos verursacht wird. Diese Schadstoffe lösen sich im Regenwasser, wandeln sich dort zu Säuren und gelangen als so genannter „saurer Regen“ in den Boden. Der saure Regen ist ein Niederschlag, der einen sehr niedrigen pH- Wert hat, also sauer ist. Dieser „versauert“ den Boden und vernichtet dort zum einen die für die Pflanzen wichtigen Nährstoffe und verunreinigen zum anderen das Grundwasser, das wiederum in die Gewässer fließt.“ (1)
Inzwischen verlagern sich aber die Probleme und Ursachen für die Zerstörung der Wälder. Der saure Regen konnte verringert werden durch den Einsatz von Filteranlagen in der Industrie und Katalysatoren und bleifreies Benzin für die Autos. Jedoch ist der starke Einsatz von Stickstoffdünger in der Landwirtschaft ein sehr großes Problem für die Waldböden. „Hinzu kommen die großen Mengen an Gülle, welche die Tiere in der Massentierhaltung produzieren und welche auch zur Düngung eingesetzt werden. Die Bäume wachsen auf diesen Böden schneller, dies schadet jedoch ihrer Gesundheit und sie werden anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Stickstoff ist zwar ein wichtiger Nährstoff für alle Lebewesen, in zu hohen Mengen ist er jedoch schädlich und extrem belastend für die Umwelt. Sehr viel Stickstoff ist in Gülle, also den Ausscheidungen der Kühe, enthalten. So gelangen gefährlich hohe Mengen an Stickstoff in Wasser, Luft und Boden und belastet die Umwelt nachhaltig.“ (1)
Ein großes Problem stellen auch die klimatischen Veränderungen dar. Aufgrund des Klimawandels kommt es vermehrt zu schweren Unwetter und Stürme, die die Bäume entwurzeln – wie zum Beispiel der schwere Orkan „Kyrill“, der Anfang 2007 über Deutschland und Europa hinwegfegte. Das teilweise zu milde Klima bringt mehr Schädlinge hervor, wie zum Beispiel den Schwammspinner, der die Blätter der Bäume frisst. Ein weiterer Grund, dass der Bestand sich immer noch nicht erholt hat, ist insbesondere die zunehmende Trockenheit.
Die, in den vergangenen Jahren, vorherrschenden Hitzewellen im Sommer sorgten für extreme Trockenheit und Wassermangel und dies schädigte die Wälder nachhaltig. Die Bäume werfen so früher ihre Blätter ab, wachsen langsamer und können nicht mehr viele Nährstoffe speichern. Es sterben schließlich Teile der Wurzeln ab und die Bäume können noch weniger Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Folglich leiden sie an Mangelerscheinungen. Laut der Meinung einiger Wissenschaftler zählen auch ein fehlerhafter Anbau sowie die Altersstruktur der Waldbestände zu den Ursachen der Waldschäden.
Was können wir für die Wälder tun?
„Mit einem umweltbewussten Verhalten und einem nachhaltigen Handeln kann jeder seinen Teil dazu beitragen, die Umwelt und die Wälder zu schonen. Man kann beispielsweise auf Ökostrom umsteigen sowie Strom sparen, indem Elektrogeräte bei Nichtgebrauch ausgeschaltet, Kühl- und Gefrierschränke regelmäßig abgetaut und energiesparende Geräte und Lampen verwendet werden. Abgase vermindern kann man, indem man nicht ständig mit dem Flugzeug fliegt – durch den Luftverkehr werden extrem hohe Mengen an schädlichem Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Auch auf das Auto könnten wir öfter verzichten und kurze Strecken zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Ist man auf dem Weg zur Arbeit oder in die Schule doch auf das Auto angewiesen, kann man auch Fahrgemeinschaften bilden.“ (1)
In vielen Bereichen ist das Konsumverhalten ganz entscheidend: Die Waldböden und die Umwelt werden massiv durch Stickstoff belastet. Massentierhaltung produziert hohe Mengen an schädlichen Stickstoff und Stickstoff sowie Gülle werden in der Landwirtschaft als Dünger eingesetzt. Wir können beim Kauf und Verzehr von Lebensmitteln mit entscheiden, ob wir dies unterstützen oder nicht. Ein entscheidender Beitrag für die Wälder und die Umwelt ist es weniger Fleisch zu essen oder ganz darauf zu verzichten sowie auf die Herkunft und Qualität der Nahrungsmittel zu achten. „Um die Wälder weltweit zu schonen, sollte auch beim Kauf von Holz- und Papierprodukten auf eine nachhaltige Herstellung geachtet werden.“ (1)
1: https://www.helles-koepfchen.de/artikel/2893.html
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