„Steckbrief
Lebensraum: Afrika südlich der Sahara, Süd- und Südostasien
Größe: 2,5 bis 4 Meter
Gewicht: 500 – 3.600 Kilo
Lebenserwartung: 30 – 50 Jahre
Nahrung: Gras, Blätter, Zweige, Rinde, Früchte, Samen
Anzahl Junge: jeweils ein Kalb
Tragezeit: zwischen 15 und 18 Monaten
„So stark – und so verwundbar“(1)
Nashörner zählen zu den ältesten und größten Landlebewesen der Erde. Die „groß-artige“(1) Familie war vor ca. 50 Millionen Jahren in Asien, Afrika, Nordamerika und sogar in Europa zu Hause. Es haben nur fünf Arten in Afrika und Asien überlebt. Es geht allen nicht gut, weil ihr Horn so begehrt ist. „Wir müssen achtgeben, dass wir die letzten Nashörner der Erde nicht auch noch verlieren.
Verstreute Verwandtschaft“(1)
Das größte heute noch lebende Nashorn ist in Afrika beheimatet: Das Breitmaulnashorn ist das viertgrößte Landsäugetier der Erde – größer sind nur die Afrikanischen und Asiatischen Elefanten. Es ist vier Meter lang und hat eine Schulterhöhe von zwei Metern. In unmittelbarer Nachbarschaft des Breitmaulnashorns lebt das Spitzmaulnashorn. Diese Arten durchstreifen Savannen, Gras- und Buschland und Waldregionen in Afrika.
Die drei restlichen Mitglieder der Nashornfamilie leben mehrere tausend Kilometer entfernt
- Panzernashorn lebt in Indien, Pakistan, Bangladesch und Südnepal. Es ist nur wenig kleiner als sein großer Vetter in Afrika.
- Java-Nashorn und
- Sumatra-Nashorn gehören zu den Familien-Zwergen und sind nach den Inseln ihrer indonesischen Heimat benannt. Über das Sumatra Nashorn gibt es hier einen eigenen Blogbeitrag.
„Angriffslustig?
Ja, aber nur wenn Gefahr droht oder ein Rivale zum Revierkampf herausfordert.“(1) Die Bullen stehen sich dann mit gesenkten Köpfen gegenüber und fechten mit den Hörnern. Bei den asiatischen Arten ist das anders: Sie kämpfen mit ihren dolchartigen unteren Schneidezähnen. Es kommt immer wieder zu schweren oder tödlichen Verletzungen aufgrund der unbändigen Kraft der Tiere. Anders ist es, wenn der Feind rechtzeitig das Weite sucht. Ein Nashorn kann bis zu 45 km/h laufen und dabei blitzartig die Richtung wechseln.
Nashörner sind ansonsten scheue und friedliche Geschöpfe. Sie dösen tagsüber an schattigen Badetümpeln und brechen erst bei Dämmerung zur Nahrungssuche auf. „Die Tiere sind überwiegend Einzelgänger – Bullen und Kühe treffen sich nur zur Paarungszeit. Das Breitmaulnashorn allerdings gilt als gesellig. Hin und wieder bilden sich kleine Gruppen aus Kühen mit ihren Jungen.
Manche mögen Gras…“(1)
Nashörner sind Vegetarier. Breitmaulnashörner sind Grasfresser und „rupfen mit ihrer breiten Oberlippe das Grasland und die Savannen ihrer afrikanischen Heimat raspelkurz.“(1) Das asiatische Panzernashorn liebt auch Gräser; dafür legt es die Oberlippe um die zarten Spitzen der Halme und beißt sie ab. Das Grasland wächst in der Regenzeit besonders hoch und dient als Schutz.
Das Spitzmaulnashorn lebt in Steppenlandschaften, Halbwüsten, Busch und Wäldern. „Dafür hat es die spitze Oberlippe, mit der es Zweige, junge Triebe, Blätter und Blüten geschickt umrollt und abreißt.“(1)
Die beiden kleineren asiatischen Arten haben auch bewegliche Oberlippen zum Pflücken von Zweigen, Sprossen und Früchten. Sie leben in den Regenwäldern auf Java, Sumatra und Borneo.
„Schwere Geburt“(1)
Ein Nashorn-Baby wiegt bei der Geburt 40 bis 50 Kilo und steht fast sofort auf den Beinen. Das Horn beginnt schon nach fünf Wochen zu wachsen. „Breitmaul-, Spitzmaul- und Sumatra-Nashorn besitzen jeweils zwei Hörner, Panzer- und Javanashorn nur eins.“(1)
Das Kalb bleibt zweieinhalb bis drei Jahre bei der Mutter- also bis ein Geschwister-Junges geboren wird.
„Brille“ mit Flügeln
Nashörner können hervorragend riechen und mit ihren flexiblen röhrenförmigen Ohren gut hören.“(1) Ihre Augen sind sehr klein, so macht das Sehen Probleme. Aber da haben Nashörner Hilfe, die von oben kommt – jedenfalls die afrikanischen Nashörner: Auf ihren Rücken reitet eine Schar von Madenhackern, eigentlich, um Parasiten und Zecken von der Nashorn-Haut zu picken. Die Haut ist zwei Zentimeter dick! Diese amselgroßen Vögel haben Adleraugen und einen lärmenden Ruf und warnen so ihr Reittier vor Gefahren. Das sind fast immer sich nähernde Menschen.
„Nashörner können auch „sprechen“.“(1) Eine Biologin Sabrina Linn hat dies herausgefunden. Sie hat sich unter jungen Nashörnern mit Mikrofon und Kamera umgehört und vier verschiedene Laute aufgenommen und gedeutet: „Sie keuchen, schnauben, jammern und fauchen.“(1) Ihr könnt Euch das Jammern hier anhören. Fauchen heißt eindeutig: Bleib mir vom Leib! Keuchen ist der Begrüßungslaut. „Die Nashörner schnaufen, wenn sie fressen, ruhen, sich suhlen oder laufen.“(2) Weinen oder jaulen hat die Biologin nur gehört, wenn die Kälber Hunger oder Durst hatten oder die Mutter aus den Augen verloren haben. „Dann wimmern sie so lange, bis die Mutter sie beachtete.“(2) Sie haben immer seltener nach der Mutter geweint, wenn sie älter wurden.
„Die große Gefahr: Der Mensch will das Horn
Das Horn hat keinen Knochenkern, so wie bei Rindern.“(1) Es besteht vollständig aus Keratin. Das ist ein Stoff, aus dem auch Haare und Nägeln sind. Besonders Chinesen und Vietnamesen glauben trotzdem, dass das Nashorn magische und heilende Kräfte besitzt. Es soll angeblich in Pulverform Fieber senken oder sogar Krebs heilen. „Ein Kilogramm Horn bringt auf asiatischen Märkten bis zu 70.000 Euro – deshalb müssen Jahr für Jahr mehr als eintausend Nashörner sterben. “(1) Hier erhältst Du mehr Informationen über die Jagd auf Nashörner und Elefanten.
Wir können noch handeln um die letzten Nashörner der Erde zu retten!
(1).. https://www.abenteuer-regenwald.de/wissen/tiere/nashoerner
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