Der Winter ist eingezogen und hat die Natur in ein scheinbar ruhiges, graues und kühles Reich verwandelt. Die Blätter sind von den Bäumen gefallen, der Boden ist mit einer zarten Schneedecke bedeckt, und viele Tiere haben sich zurückgezogen oder sind in den warmen Süden geflogen. Doch halt! Da ist doch noch was los. Die Natur im Winter hat so viel mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint. Lass uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und die faszinierenden Seiten des Winters kennenlernen!
Tolle Orte, um die Natur im Winter zu beobachten
1. Vögel im Winterwunderland
Die Vögel sind die wahren Stars der winterlichen Natur. Über 100 Vogelarten verweilen auch in den kalten Monaten bei uns, und viele davon lassen sich besonders gut beobachten. Eine Futterstation im eigenen Garten ist wie ein magischer Anziehungspunkt.
Mit Kernen, Früchten und Nüssen lockst du Amseln, Meisen, Rotkehlchen, Finken und viele andere gefiederte Freunde an. Einige von ihnen kommen sogar aus dem hohen Norden, um hier zu überwintern. Wer hätte gedacht, dass das Rotkehlchen in deinem Garten vielleicht ein Gast aus Skandinavien ist?
2. Lebendiges Treiben an den Nistkästen
Nistkästen im Garten sind nicht nur im Frühling interessant! An wärmeren Wintertagen ist hier einiges los. Die Vögel, die ein- und ausfliegen, suchen jedoch nicht nach einem Platz zum Brüten, sondern nach Insekten, die im Nistkasten überwintern. Und wenn es richtig kalt wird, wird der Nistkasten zum gemütlichen Nachtquartier, da es dort viel wärmer ist als auf einem kahlen Zweig.
Du fragst dich vielleicht jetzt, warum die Vögel keine kalten Füße im Schnee bekommen? Dann lies diesen Artikel weiter und finde die Antwort unten. Wenn du vergessen hast, die Nistkästen nach der Brutsaison zu reinigen, schiebe diese Aufgabe besser auf das Frühjahr.
3. Spurensuche im Winterwald
Der Winterwald offenbart seine Geheimnisse, sobald sich eine Schneedecke über den Boden legt. Hier kannst du mehr Tiere entdecken als während des restlichen Jahres, denn auch bei Kälte und Schnee sind die Bewohner auf Futtersuche. Die Spuren, die sie dabei im Schnee hinterlassen, erzählen faszinierende Geschichten.
„Vögel im Winter“(3)
Im Winter könnt ihr gut Vögel in eurem Garten beobachten, da Bäume und Sträucher kahl sind. Und weißt du, wie du die Vögel gut anlocken kannst? Mit einem Futterhäuschen. Hier sollen dir einige Vögel vorgestellt werden:
Die Amsel – Meister der Beerenjagd
Die Amsel, mit ihrem schwarz-braunen Gefieder, ist im Winter ein häufiger Gast. Mit Vorliebe nascht sie von den letzten Beeren an kahlen Sträuchern und pickt unter dem Apfelbaum fallendes Obst auf. Lass also ein paar Beeren und Äpfel für unsere gefiederten Freunde übrig – so haben sie auch im Winter eine schmackhafte Mahlzeit.
Das Rotkehlchen – Ein Farbklecks im Wintergrau
Das Rotkehlchen ist leicht zu erkennen an seinem orangen Gesicht und Hals. Im Winter, wenn Insekten rar sind, besucht es gerne Futterhäuschen, um sich von Beeren und Körnern zu ernähren. Lausche seinem zarten Gesang, der dir selbst den grauesten Wintertag erhellt.
Die Elster – Schwarz-weiße Akrobaten
Die Elster, mit ihrem auffälligen schwarz-weißen Gefieder, ist ein imposanter Anblick. Beobachte sie beim geschickten Hüpfen unter dem Vogelhaus, wo sie heruntergefallene Körner aufpicken. Elstern sind wahre Allesfresser und finden im Winter mühelos Nahrung – von Obst und Körnern bis zu kleinen Tieren und Essensresten. Die klugen Vögel lauern am Straßenrand und verschlingen dann die Tiere, die überfahren wurden.
Der Buchfink – Ein Gesangskünstler im Winterquartier
Der Buchfink ist mit seinen schwarz-weißen Flügeln und dem blaugrauen Köpfchen gut erkennbar. Manche ziehen im Winter in den Süden, aber die meisten bleiben und suchen sich gerne ein Plätzchen am Futterhaus. Sie bevorzugen Beeren und Körner, also gestalte dein Futterangebot möglichst vielfältig.
Die Meisen – Geschickte Kletterkünstler
Blaumeisen und Kohlmeisen sind die Akrobaten unter den Vögeln. Sie klettern geschickt an Zweigen, um nach Insekten und Samen zu suchen. Im Winter kannst du sie mit Meisenringen oder -knödeln am Futterhaus verwöhnen. Lausche ihrem zwitschernden Gesang, der den Wintergarten mit Leben erfüllt.
Warum sehen Singvögel im Winter so dick aus?
Beobachtest du, wie sich die Vögel im Winter aufplustern und dabei wie kleine Kugeln aussehen? Das ist ihre clevere Strategie, sich warm zu halten. Es entstehen dadurch zwischen den Federn viele kleine Luftpolster, die isolieren und vor der Kälte schützen. Ein faszinierendes Phänomen, das zeigt, wie sich unsere gefiederten Freunde an die winterlichen Bedingungen anpassen. Und ihre Vogelbeine frieren auch nicht, weil das Blut sich auf dem Weg in die Füße extrem abkühlt.
Artgerechte Fütterung der Vögel
Die Frage, ob man Vögel im Winter füttern soll oder nicht, sorgt oft für unterschiedliche Meinungen. Einige argumentieren, dass es den Vögeln besser geht, wenn sie sich selbst versorgen und nur die gesunden und starken den Winter überleben. Zudem könnten nur häufige Vogelarten von Futterhäusern profitieren, während seltene Arten vernachlässigt werden. Doch die Realität zeigt, dass es in vielen Gegenden Deutschlands, selbst für gesunde Vögel, schwierig ist, ausreichend Futter zu finden.
In einigen Gebieten mangelt es an Hecken und Sträuchern, die im Winter noch Früchte tragen, und viele aufgeräumte Gärten bieten wenig Nahrung. Dies erschwert es auch häufigen Vogelarten, den Winter erfolgreich zu überstehen. Daher ist es durchaus sinnvoll, Vögel in der kalten Jahreszeit zu unterstützen. Abgesehen davon bietet eine Futterstation eine wunderbare Möglichkeit, Vögel aus nächster Nähe zu beobachten.
Artgerechtes Füttern leicht gemacht
Damit die Vogelfütterung den gefiederten Freunden wirklich hilft, gibt es ein paar wichtige Punkte zu beachten:
1. Halte den Futterplatz sauber:
Bevor du frisches Futter in ein Vogelhaus gibst, reinige es gründlich. Sauberkeit verhindert, dass sich Krankheiten unter den Vögeln verbreiten.
2. Trockener Futterplatz:
Lege oder hänge das Futter an einen trockenen Ort. Futterknödel sollten regelmäßig ausgetauscht werden, damit sich kein Schimmel bilden kann.
3. Regelmäßige Fütterung:
Füttere regelmäßig, damit die Vögel lernen, dass sie an deiner Futterstelle Nahrung finden können. Sie sparen so wertvolle Energie bei kaltem Wetter.
4. Vielfältige Futterzusammensetzung:
Jede Vogelart hat ihre Vorlieben. Achte auf eine abwechslungsreiche Zusammenstellung des Futters. Amseln bevorzugen Früchte, Stieglitze lieben Sonnenblumenkerne, und Meisen mögen gehackte Nüsse. Achte darauf, dass das Futter nicht gewürzt ist.
Fazit: Die Entscheidung, Vögel im Winter zu füttern, kann eine sinnvolle Unterstützung für unsere gefiederten Freunde sein. Mit etwas Verantwortungsbewusstsein und dem richtigen Futter schaffst du eine Oase für Vögel in der kalten Jahreszeit und trägst dazu bei, dass sie in den Frühling gestärkt starten können.
Warum sind Vogelfüße immer kalt?
Hast du dich jemals gewundert, wie Vögel es schaffen, barfuß im Schnee zu laufen oder stundenlang auf einem eiskalten Ast zu sitzen, ohne dabei kalte Füße zu bekommen? Da hat sich die Natur wieder einen tollen Mechanismus für unsere gefiederten Freunde ausgedacht.
Wärmetauscher im Vogelbein
Die Füße von Vögeln sind immer kalt, aber das ist für sie kein Problem. Hier seht ihr, wie es funktioniert: In den Beinen eines Vogels sind die Adern, die das Blut transportieren, eng miteinander verflochten. Wenn also warmes Blut aus dem Herzen zu den Füßen fließt und gleichzeitig kaltes Blut von den Füßen zum Herzen zurückkehrt, treffen sich die beiden Blutströme in den Beinen. Durch die enge Anordnung der Blutgefäße kommt es zu einem Austausch von Wärme. Das kalte Blut erwärmt sich, während das warme Blut abkühlt. Auf diese Weise bleibt der Körper des Vogels angenehm warm, während die Füße kühl bleiben.
… und die Enten auf dem Eis?
Dieser Mechanismus erklärt auch, warum Enten scheinbar mühelos über das Eis laufen können, ohne daran festzufrieren. Die Füße der Enten sind so kalt, dass sie das Eis nicht zum Schmelzen bringen. Im Gegensatz dazu würden menschliche Füße auf Eis die Oberfläche schmelzen, und die entstandene Wasserpfütze würde bei weiterer Abkühlung die Füße einfrieren lassen. Die natürliche Anpassung der Vögel an ihre Umgebung ist ein faszinierendes Beispiel dafür, welche genialen Lösungen die Natur für scheinbar einfache Probleme findet.
Wie Fische, Frösche und Molche den Winter überleben
Hast du dich schon mal gefragt, wie Fische, Molche und Frösche den Winter überstehen, wenn Seen und Teiche zufrieren? Hier erfährst Du die erstaunliche Überlebensstrategien.
Wie überleben Fische den Winter?
Für Fische stellt ein kalter Winter kein Problem dar, solange das Gewässer tief genug ist. Das Geheimnis liegt in der Physik des Wassers: Es erreicht seine größte Dichte bei vier Grad Celsius und ist daher am schwersten. Das kalte Oberflächenwasser kühlt immer weiter ab, während das wärmere Wasser am Grund bleibt. Irgendwann gefriert das Oberflächenwasser. Selbst in einem kalten Winter bleibt das Wasser am Grund eines tiefen Sees flüssig, da es vom Eis darüber geschützt wird. Dort unten überwintern Fische und Kleinlebewesen.
Kälteschutz ist Trumpf: Der Stoffwechsel der Fische arbeitet im Winter langsamer, und sie bewegen sich so wenig wie möglich. Dies minimiert den Energieverbrauch, und sie kommen mit weniger Nahrung aus.
Wie Frösche und Molche den Winter überleben
Amphibien wie Molche und Frösche suchen im Herbst geschützte Plätze in der Nähe von Gewässern, um dort zu überwintern. Dies kann unter Steinen, Wurzeln oder in Mäusegängen sein. In einer Winterstarre passt sich ihre Körpertemperatur der Umgebung an, und alle Körperfunktionen verlangsamen sich erheblich. Diese Strategie ermöglicht es Amphibien, auch kalte Winter zu überstehen. Hier erfährst Du mehr über das Überwintern bei den Tieren.
Einige Froscharten und Molche überwintern am Grund des Gewässers – wie funktioniert das? Erwachsene Amphibien müssen doch zum Luftholen an die Oberfläche, weil sie keine Kiemen haben? Da hat sich sie Natur wieder etwas Cleveres einfallen lassen: Die Tiere brauchen während der Winterstarre nur sehr wenig Sauerstoff. Sie nehmen mit ihrer Haut geringe Mengen Sauerstoff aus dem Wasser auf. Sie verstecken sich im Schlamm und „atmen“ durch die Haut.
Schütze deine Gartenteichbewohner
Für Besitzer von Gartenteichen ist es wichtig zu wissen, dass der Teich mindestens einen Meter tief sein muss, damit genügend Wasser am Grund bleibt. Ein flacher Teich kann komplett einfrieren und die Tiere sterben.
Fäulnisgase, die sich unter dem Eis bilden, können jedoch auch für Tiere in tiefen Teichen gefährlich sein. Regelmäßiges Entfernen von Laub und ein vorsichtiger Schlammabbau können dazu beitragen, Fäulnisprozesse zu minimieren und das Überleben der Teichbewohner zu sichern. Wichtig ist, dies vor dem ersten Frost zu erledigen, um keine Tiere zu stören, die sich bereits für den Winter eingegraben haben.
Überlebenskünstler im Pflanzenreich
Während Tiere sich verkriechen oder in den Süden fliegen, haben Pflanzen ihre eigenen Strategien, um den Winter zu überstehen. Ihr einziges Ziel ist es: nicht zu erfrieren, um im Frühjahr mit neuer Kraft zu erwachen. Manche Pflanzen produzieren sogar ihre eigenen Frostschutzmittel, um zu verhindern, dass das Wasser in ihren Zellen gefriert. Andere überwintern als Zwiebel oder Knolle tief in der Erde. Andere keimen, wachsen und vergehen im Laufe eines Sommers, um nur ihre Samen überzulassen, die den Winter überdauern.
Der Winter mag auf den ersten Blick ruhig erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen offenbart er uns die faszinierende Schönheit und Aktivität der Natur. Also zieh deine warmen Stiefel an, schnapp dir eine Tasse heiße Schokolade und mach dich bereit, die Wunder der Winter-Natur zu entdecken!
„Die Kältetricks der Pflanzen“(2)
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie die Pflanzen in dieser eisigen Zeit überleben? Die kleinen grünen Helden haben erstaunliche Tricks auf Lager, um der Kälte zu trotzen. Komm mit auf eine Reise durch die winterliche Pflanzenwelt und entdecke ihre cleveren Überlebensstrategien!
1. Farbenfrohe Verwandlung im Herbst
Im Herbst werden die Bäume zu echten Künstlern. Sie ziehen alle Nährstoffe aus ihren Blättern und speichern sie in ihren Zellen. Das grüne Chlorophyll, das für die Sommerfarbe verantwortlich ist, verschwindet, und die Blätter präsentieren stolz ihre herbstliche Pracht. Doch warum machen sie das? Um den Frost zu überstehen! Der enthaltene Zucker wirkt wie ein Frostschutzmittel, das verhindert, dass das Wasser in den Zellen gefriert. Clever, oder?
2. Nadelbäume: Die Wintergrünen Überlebenskünstler
Nadelbäume sind die Helden der Kälte. Ihre Nadeln sind viel robuster als Blätter und werden von einer dicken Wachsschicht geschützt. Diese Wachsschicht verhindert nicht nur das Austrocknen, sondern auch, dass die Kälte den Nadeln etwas anhaben kann. Die Nadelbäume bleiben auch so im Winter grün und voller Leben.
3. Frühblüher: Die Untergrundkünstler
Krokusse, Schneeglöckchen, Tulpen und Narzissen zaubern im Frühling bunte Blüten, verschwinden aber im Sommer wieder. Ihr Geheimnis? Sie ziehen sich unter die Erde zurück und speichern alle notwendigen Nährstoffe in ihrer Wurzelknolle. Wenn im Frühling die Erde wieder erwärmt wird durch die Sonne, recken sie ihre Köpfe hervor und verbreiten Frühlingsfreude.
4. Nur die Samen überleben
Manche Pflanzen, wie Ringelblumen, Kornblumen und Sonnenblumen, haben einen anderen Trick auf Lager. Ihr gesamtes Leben dauert nur wenige Monate, in denen sie keimen, wachsen, blühen und Samen bilden. Doch anstatt den Winter im Freien zu verbringen, überlassen sie das Überleben ihren Kindern – den Samen. Diese kleinen Kraftpakete enthalten kaum Wasser und sind von harten Zellen umgeben, die mühelos den Frost überstehen. Im nächsten Frühjahr erwachen sie zu neuem Leben und beginnen den Kreislauf von vorne.
(1).. Naturdetektive für Kinder – www.naturdetektive.de: Natur im Winter für Kinder erklärt. (bfn.de)
(3).. Naturdetektive für Kinder – www.naturdetektive.de: Vögel im Winter (bfn.de)
(4).. Naturdetektive für Kinder – www.naturdetektive.de: Vögel artgerecht füttern (bfn.de)
(5).. Naturdetektive für Kinder – www.naturdetektive.de: Warum Vogelfüße immer kalt sind (bfn.de)
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