Peter ist ein kleiner Scheidenstreiflingsbub, fünf Jahre alt und ein guter Freund von Tobi. Er hat eine um zwei Jahre ältere Schwester namens Mimi, mit der er gerne spielt. Die beiden Geschwister verstehen sich sehr gut und halten fest zusammen.
Peter ist eine Leseratte, intelligent, sehr ruhig, hilfsbereit und charmant. Der Bub schaut sich gerne Bücher über Tiere und Pflanzen an und weiß schon, was er werden möchte: ein Doktor für alle Pflanzen und Tiere des Waldes. Und dafür bildet er sich jetzt schon.
Er wünscht sich jedes Jahr zum Geburtstag ein neues Tierbuch. Seine Mama muss ihm daraus vorlesen und das merkt er sich sofort. Peter kann mehrere Stunden damit verbringen, sich seine Bücher sehr genau anzuschauen und schafft es bereits ein paar Wörter zu lesen.
Seine Mama kommt oft zu ihm ins Zimmer und treibt ihn ins Freie. Sie sagt immer: „Peter, du kannst nicht die ganze Zeit im Zimmer sitzen, wenn draußen so schön die Sonne scheint. Schaue dir doch wenigstens deine Bücher im Garten an. Außerdem will Mimi mit dir spielen.“
Dann geht Peter in den Garten und spielt mit Mimi Vater, Mutter und Kind. Der Bub hat auch Holzklötze, mit denen er alles mögliche baut: Türme, Häuser, Pyramiden,…
Wenn er nicht gerade in seine Bücher vertieft ist, streift er im Wald herum und schaut sich die Kräuter und Pflanzen des Waldes an und beobachtet die Tiere. Dabei besucht er seine Oma, die im Wald wohnt, von der er schon viel über Kräuter gelernt hat. Peter geht gerne mit ihr durch den Wald und sie erklärt ihm vieles über die dort wachsenden Pflanzen.
Aber er schließt sich auch immer wieder gerne Tobi und seinen Freunden an und marschiert mit ihnen durch den Wald. Doch bittet er die anderen Kinder immer möglichst leise zu sein aus Rücksicht auf die Tiere. Das verstehen sie und machen sich auch nicht lustig über Peter.
Wie alle Pilze, hat auch Peter negative Eigenschaften. Er lässt sich schwer bis gar nicht dazu animieren Bewegung zu machen. Das einzige was er gerne macht, ist spazieren. Er findet einfach, dass er viel weniger von der Natur mitbekommt, wenn er schneller unterwegs ist.
Aber Mama und Papa wollen, dass ihr Sohn wenigstens eine Sportart ausübt wegen der Gesundheit. „Das ist gut für deinen Körper und dein Herz“, erklären sie ihm. So ermuntern sie ihn zum Laufen und kaufen ihm extra eine Sonnenbrille, damit die Sonne ihn nicht blendet. Und was macht Peter? Er setzt die Sonnenbrille auf und geht spazieren.
Als nächstes versuchen sie ihn zum Scooterfahren zu animieren. Er bekommt den Scooter von Mimi zum Probieren. Er fährt eine Stunde damit herum und mag dann nicht mehr. „Das ist fad“, berichtet er den Eltern.
Die Eltern machen sich Gedanken um ihren Sohn und wissen bald nicht mehr was sie sonst noch vorschlagen sollen. Da fällt ihnen noch rudern ein. Das probiert Peter mit Tobi aus, der sehr gerne rudert. Als er mit seinem Freund gemeinsam im Boot sitzt und rudert, hat er sogar Spaß daran. Aber allein findet er es wieder einmal fad.
An einem schönen sonnigen Sonntag wollen alle Kinder eine Wanderung mit Herrn Löffel, dem Lehrer von Eichenhausen, machen. Sogar Peter möchte mitgehen und die Eltern melden ihn erfreut an. Mimi geht auch mit und so packt die Mama jeweils einen große Proviantsack in die Rucksäcke der Kinder.
Am Sonntag treffen sich alle Kinder vor der Schule und starten dort mit ihrer Wanderung. Sie wollen auf den Sonnsteinkogel wandern und es gibt einige Steigungen auf dem Weg. Herr Löffel hat den Kindern schon im Vorhinein alles über den Weg erzählt, aber alle Kinder meinen, dass sie es schaffen.
Allerdings an den steileren Stellen beginnen viele Kinder zu stöhnen und es muss sehr oft Pause gemacht werden. Ein paar Kinder halten aber gut durch wie Peter und Tobi. Herr Löffel erklärt den Kindern unterwegs viel über die Pflanzen und Tiere des Waldes und besonders Peter hört interessiert zu. Er weiß auch auf viele Fragen die Antwort und Herr Löffel freut sich sehr darüber. „Du kennst dich aber gut aus. Woher weißt du denn so viel?“ fragt der Lehrer. „Ich schaue mir immer Bücher an und meine Oma erzählt mir viel über die Pflanzen.“ erklärt Peter.
Aufseufzend machen die Kinder am Gipfel eine lange Rast. Während sie da sitzen, singt Herr Löffel viele schöne Lieder mit ihnen und alle haben Spaß daran.
Die Rückkehr verläuft besser, weil es bergab geht. Nur an den steileren Stellen stöhnen ein paar Kinder. Als sie wieder im Ort ankommen, empfangen die Eltern ihre Kinder. Peter läuft ganz begeistert zu seinen Eltern und berichtet mit glänzenden Augen den Ausflug. „Ich möchte so eine Wanderung nochmal machen!“ schwärmt der Bub. „Na, dann fragen wir Herrn Löffel, ob es nochmal eine Wanderung geben wird!“
„Nein, hier in Eichenhausen mache ich das nicht mehr“, sagt Herr Löffel. Peter macht ein ganz trauriges Gesicht. Das merkt der freundliche Mann und fügt hinzu: „Ich habe bemerkt, dass Peter viel Freude an der Wanderung hatte und besonders interessiert war, wenn es um Tiere und Pflanzen ging. Da hätte ich einen Vorschlag: im Nachbarort gibt es einen Wanderverein, die jede Woche einen Ausflug machen und auch viel über Pflanzen und Tiere erzählen. Er könnte dann andere Naturliebhaber kennen lernen.“
Peter jubelt und ruft ganz begeistert: „Oh bitte, Mama. Ich möchte dabei sein und mitwandern! Bitte, bitte!‘ Die Eltern sind so erfreut über die Begeisterung ihres Sohnes und melden ihn sofort im Wanderclub an.
So nimmt Peter jeden Sonntag an einer Wanderung teil und lernt andere naturliebende Kinder kennen und freundet sich mit ihnen an. Peter ist so glücklich und freut sich auf jeden Sonntag.
Seine Eltern sind auch sehr erleichtert: Endlich hat ihr Kind eine Sportart entdeckt, die ihm so viel Freude macht.
Sabine Kodatsch
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